Gastbeitrag

Chainlink: „Das Blockchain-Projekt ist heiß gelaufen, man kann sich die Finger verbrennen“

Chainlink basiert auf Ethereum. © Chainlink
Chainlink basiert auf Ethereum. © Chainlink
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Robert Schwertner ist in der österreichischen Crypto-Szene besser bekannt als CryptoRobby. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit den Thema Blockchain und Kryptowährungen, bloggt unter cryptorobby.blog und erläutert in diesem Gastbeitrag mit dem boomenden Startup Chainlink, dem LINK-Token und den Gründern.

Wenn es ein Blockchain-Projekt gibt, das alle auf dem Radar haben, dann ist es Chainlink. Der LINK-Token wird bei nunmehr 17 Dollar gehandelt, die Markkapitalisierung von Chainlink ist auf fast sechs Milliarden Dollar gewachsen. Derzeit sehen wir, dass der Chainlink-Kurs durch die Decke schießt, immer ein Zeichen für extreme Vorsicht. Und wenn die Gründer massiv Token verkaufen, ist Feuer am Dach.

ICO als Ausgangspunkt

Seit dem ICO im September 2017 ist der Wert des LINK-Token um fast das 100-fache gestiegen (von 0,18 auf ca. 17 US-Dollar). Damit legt das Blockchain-Projekt einen spektakulären Lauf hin, und der Token wird deutlich über jenem Wert gehandelt, den er während des großen Bitcoin-Hypes Ende 2017, Anfang 2018 bekommen hat. Wenn man nun theoretisch auf einen weiteren Anstieg, etwa auf das 10-Fache hofft, würde das eine Unternehmensbewertung von 50 Mrd. Euro bedeuten –  aus meiner Sicht viel zu hoch gegriffen!

Obwohl: Die Idee von Chainlink ist genial. Es fehlen bisher Verbindungen von der realen Welt zur Blockchain. Dies realisiert Chainlink durch Oracles mit ausgeklügelten Validierungssystemen, die wenig anfällig auf Hacks sind und Vertrauen in Daten bringen. Damit ist auch der Top-5 Platz unter den Kryptowährungen gerechtfertigt.

Leichen im Keller

Aber Vorsicht vor einer Inflation: von der 1 Milliarde LINK-Token sind erst etwa 35 Prozent in Umlauf. 65 Prozent werden noch von den Entwicklern gehalten und können jederzeit auf den Markt geworfen werden, was einen massiven Preisverfall zur Folge hätte. Dass sie LINK-Token im großen Maßstab verkaufen, hat die Webseite TrustNodes dokumentiert. Diese zeigt, wie die Chainlink-Entwickler über ein kompliziertes Netz aus Adressen alleine dieses Monat LINK-Token im Gegenwert von 40 Millionen Dollar auf den Markt geworfen haben.

Es braucht keinen Token!

Die Technologie von Chainlink ist sicherlich genial und trifft auf eine Nachfrage, besonders bei der Finanzwirtschaft (Interesse von koreanischen Banken belegt das). Wozu allerdings der Token für das Geschäftsmodell gebraucht wird, konnten die Gründer nie schlüssig erklären. LINK hat eine reine Aktienfunktion, sonst bietet der Token Null Mehrwert.

Ethereum-Abhängigkeit kritisch

Falls Banken, Wettanbieter, Börsen, meteorologischen Dienste usw. auf Chainlink setzen, kommt es zu hohem Datenverkehr. Chainlink basiert auf dem ERC20-Token von Ethereum und es ist fraglich, ob Ethereum mit der Skalierung mithalten kann. Schwächelt Ethereum, bricht auch Chainlink ein. Die Entwickler von Ethereum versichern zwar, dass der Umstieg auf den neuen Consensus-Mechanismus planmäßig erfolgen wird, doch Ethereum 2.0 wurde schon oft verschoben (mehr zu Ethereum 2.0 gibt es hier).

Hockey-Stick Drama

Hockey-Stick-Anstiege von Token-Preisen haben danach immer zu Einbrüchen und Korrekturen geführt. Und warum sollte Chainlink eine Ausnahme sein?  Im Moment kann ich einen Einstieg bei Chainlink nicht empfehlen. Das Blockchain-Projekt, trotz genialer Technologie, ist heiß gelaufen, da könnte man sich die Finger verbrennen!

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