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Elon Musk: Streit mit Ex-Twitter-Mitarbeiter mit Behinderung wird zum Desaster

Elon Musk © DANIEL OBERHAUS (2018)
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Elon Musk ist schon seit Jahren dafür bekannt, sich mit seinen Tweets gerne mal in die Nesseln zu setzen. Das hat sich auch seit seiner Twitter-Übernahme nicht geändert. Nun wurde ein öffentlicher Streit mit einem entlassenen Twitter-Mitarbeiter mit einer Behinderung zum Fiasko. Musk hat den Ex-Angestellten Haraldur Thorleifsson laut dem Guardian heftig angegriffen, nachdem dieser ihn über seine noch unklare Entlassung befragt hatte. Das hat einen schweren Shitstorm ausgelöst, nun hat sich Musk entschuldigt. Das Problem könnte jedoch noch tiefer gehen, denn angeblich könnte die willkürliche Kündigung von Thorleifsson Twitter bis zu 100 Millionen Dollar kosten.

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Angestellter nicht über Entlassung informiert

Der Streit begann mit einem häufigen Problem bei Musks Twitter: Immer wieder gibt es riesige Entlassungswellen, bei denen die Betroffenen laut Berichten oft sehr plötzlich und willkürlich von ihrer Kündigung erfahren. Das schien auch auf Thorleifsson zuzutreffen. In einem Tweet von Montag erzählte er, dass er sich vor einer Woche in seinen Computer einloggen wollte, um an etwas zu arbeiten – nur um festzustellen, dass er zusammen mit 200 anderen ausgesperrt war.

Thorleifsson ging davon aus, dass er, wie viele andere Twitter-Mitarbeiter:innen, seinen Job verloren hatte. Nachdem er nach eigenen Angaben neun Tage lang keine Antwort von Twitter erhalten hatte, ob er noch angestellt sei oder nicht, kontaktierte er Musk öffentlich auf der Plattform. „Vielleicht antworten Sie mir hier, wenn genug Leute retweeten“, schrieb er am Montag. Schließlich erhielt er seine Antwort nach einem bizarren Twitter-Austausch mit Musk, der ihn über seine Arbeit ausfragte, seine Behinderung und die Notwendigkeit von Anpassungen in Frage stellte.

Elon Musk griff Ex-Mitarbeiter heftig an

Haraldur Thorleifsson hat Muskeldystrophie und ist auf einen Rollstuhl angewiesen. Musk griff Thorleifsson heftig an und meinte, dass der Ex-Angestellte einen „prominenten, aktiven Twitter-Account hat und wohlhabend ist“ und der „Grund, warum er mich in der Öffentlichkeit konfrontiert hat, war, eine große Auszahlung zu bekommen“. Besonders schwerwiegend: Musk beschuldigte Thorleifsson sogar, seine Muskeldystrophie als „Ausrede“ für seinen angeblichen Mangel an produktiven Beiträgen zu benutzen.

Während des Austauschs sagte Thorleifsson, er habe eine E-Mail erhalten, die besagte, dass er nicht mehr angestellt sei. Am Dienstagabend twitterte Musk eine Entschuldigung an Thorleifsson und erklärte, sein „Missverständnis“ beruhe auf „Dingen, die mir gesagt worden seien, die nicht der Wahrheit entsprachen“. Thorleifsson, der in Island lebt, hat fast 160.000 Twitter-Follower (Musk hat über 130 Millionen). Er kam 2021 zu Twitter, als das Unternehmen unter dem damaligen Management sein Startup Ueno übernahm.

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Kündigung könnte mit Millionenzahlung verbunden sein

In den isländischen Medien gab es für Thorleifsson großes Lob, weil er den Kaufpreis in Form von Löhnen und Gehältern und nicht in Form einer Pauschalzahlung erhalten wollte. Denn auf diese Weise würde er höhere Steuern an Island zahlen, um die sozialen Dienste und das Sicherheitsnetz des Landes zu unterstützen. In dieser Abmachung liegt aber auch ein potenziell großes Problem für Twitter. Denn sollte sich das Unternehmen wirklich von Thorleifsson trennen (die Situation ist noch nicht zu 100 Prozent klar), müsste der Konzern aufgrund einer Ausstiegsklausel im Vertrag mit Ueno den Kaufpreis für die Übernahme von 2021 zahlen. Gerüchten zufolge könnte es sich um eine Summe von bis zu 100 Millionen Dollar handeln.

Es wäre für Twitter zu diesem Zeitpunkt sehr schmerzhaft, eine solche Auszahlung durchführen zu müssen, kämpft das Unternehmen seit Musks Übernahme doch konstant mit Geldproblemen. Diese sollen laut Berichten für zunehmend bizarre Sparmaßnahmen sorgen, die neben den erwähnten Massenkündigungen angeblich sogar das Aufschieben der Mietenzahlungen für die Twitter-Büroräume beinhalten.

Musk hat nun zurückgerudert und die angriffigeren Tweets gelöscht. Ihm zufolge könnte Thorleifsson möglicherweise noch einen Job bei Twitter haben. Anders als Musk gibt sich Thorleifsson auf Twitter trotz des Streits professionell. „Sie hatten jedes Recht, mich zu entlassen. Aber es wäre nett gewesen, mich das wissen zu lassen“, fügte er hinzu. Als nächstes will der Unternehmer ein Restaurant in der Innenstadt von Reykjavik eröffnen.

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