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Entrepreneurs for Future: „Die Wirtschaft ist bereit, ihren Beitrag zu leisten“

Sabine Jungwirth, Bundessprecherin Grüne Wirtschaft. © Manfred Fabian Pichlbauer
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Es sind längst nicht nur die berüchtigten Schulschwänzer, die für eine Änderung und Erneuerung der Klimapolitik und eine nachhaltigere Wirtschaft auf die Straße gehen. Mit Entrepreneurs for Future gibt es eine von Deutschland ausgehende Initiative, die die „Wirtschaft mit innovativen Produkten, Technologien, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen“ zu einem schnelleren Klimaschutz bringen will.

„Wir haben die Idee dazu etwa zeitgleich mit den Deutschen gehabt, uns dort angehängt und den österreichischen Part übernommen“, sagt Sabine Jungwirth, Sprecherin der Entrepreneurs for Future in Österreich. Sie ist außerdem Bundesprecherin der Grünen Wirtschaft und Unternehmensberaterin im Bereich Nachhaltigkeit.

„Ich bin eine jener Unternehmerinnen, die in der Zeit von Hainburg groß geworden ist. Wirtschaft und Klimaschutz muss man gemeinsam denken“, sagt Jungwirth. Entrepreneurs for Future soll aber nicht als Initiative der Grünen verstanden werden, sondern als davon unabhängige Initiative.

Mehr als 300 Unternehmer aus Österreich

„Wir wollen zeigen, dass die Wirtschaft bereit ist, ihren Beitrag zu leisten und dass es bereits Lösungen gibt“, so Jungwirth weiter. Online haben insgesamt mehr als 3.600 Unternehmensvertreter, darunter auch mehr als 300 aus Österreich, eine gemeinsame Stellungnahme unterzeichnet, die folgende 9 Punkte beinhaltet:

  1. Eine planbar steigende CO2-Bepreisung für alle Sektoren. Investitionen werden so in eine kohlenstoffarme Infrastruktur, Technologien und Produkte gelenkt.
  2. Gesetzlich verankerter Ausstieg aus den fossilen Energien. Österreich, Europa und die Welt können technisch zu 100% aus erneuerbaren Energien versorgt werden. Eine umfassende Energieeffizienzstrategie zur Verankerung von Efficiency First in allen Bereichen, insbesondere Förderungen für Gebäudesanierungen sowie ambitionierte gesetzliche Vorgaben mit Vorbildrolle der öffentlichen Hand.
  3. Divestment und Abschaffung klimaschädlicher Subventionen bis zum Jahr 2025, wie z.B. von den G7-Staaten beschlossen.
  4. Verkehrsvermeidung durch Stärkung des öffentlichen Verkehrs, umweltfreundliche und geteilte Verkehrsmittel sowie C02-freie Antriebssysteme. Außerdem wird die Besteuerung des Flugverkehrs über eine Kerosinsteuer und reduzierte Umsatzsteuern auf Produkte und Dienstleistungen des Radverkehrs gefordert.
  5. Ausdehnung einer ökologischen und klimaschonenden Landwirtschaft und der Förderung entsprechender Ernährungs- und Konsumstile unterstützt werden.
  6. Forcierung der Kreislaufwirtschaft durch die Nutzung von Sekundärrohstoffen und der Durchsetzung von Rücknahme-, Recycling-, und insbesondere die Wiederverwertungsquoten.
  7. Aufbau eines Klima-Innovationsfonds für etablierte Unternehmen und Startups, die innovative Lösungen für die Steuerung und Bewältigung der Klimakrise realisieren.
  8. Ein ambitioniertes Klimaschutzgesetz, das eine dekarbonisierte Wirtschaft im Einklang mit dem in Paris vereinbarten 1,5°C Ziel erreicht.
  9. Ein nachhaltiges Finanzsystem. Die EU-Kommission schätzt, dass für Europa 180 Mrd. Euro jährlich zur Erreichung der Klima- und Energieziele benötigt werden. „Dazu bedarf es auch eines nachvollziehbaren Labels für nachhaltige Investitionen sowie gesetzlicher Regelungen – sei es durch steuerliche Anreize oder Vorschriften über die Mittelverwendung -, um privaten und institutionellen Investoren einen Rahmen zu bieten, ihren Beitrag bei der Mittelaufbringung zu leisten“, heißt es bei Entrepreneurs for Future.

Mehr als 3.000 Unternehmer aus Österreich, Deutschland, der Schweiz oder Italien haben die Stellungnahme bereits unterzeichnet. Mit dabei sind unter anderem Unternehmer vom Wiener Coworking Space House of Bandits, vom Windenergieunternehmen Püspök Group, vom Linzer Bekleidungsproduzent Vresh oder von den österreichischen Startups fiskaly, Alpengummi und Wohnwagon.

Großer Klimastreik am Freitag

Derzeit arbeitet die Initiative auf eine Demonstration im Rahmen des „Earth Strike“ hin, der weltweit zwischen dem 20. und 27. September Millionen Menschen auf die Straße bringt. Am kommenden Freitag wird in Wien dazu ein großer Klimastreik stattfinden, an dem auch Unternehmer teilnehmen sollen.

Die Entrepreneurs for Future haben dazu rund 100.000 Firmen angeschrieben. „Wir hoffen, dass da viele kommen“, sagt Jungwirth. „Wenn wir viel Zuspruch bekommen, werden wir mit den Stammtischen, die es in Deutschland in größeren Städten schon gibt,  auch hier anfangen.“

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