Facebook will künftig in Startups investieren
Accelerator, Inkubatoren und Hackathons gab es bereits, doch jetzt soll direkt investiert werden: Wie Axios, in Bezug auf Facebook stets bestens informiert, berichtet, soll das Social Network an einem eigenen Venture-Capital-Arm arbeiten. Damit soll der Kontakt zur Startup-Szene intensiviert werden und gibt Facebook die Gelegenheit, in aufkommende Trends und Apps zu investieren, anstatt (wie so oft in der Vergangenheit) schnell wachsende potenzielle Rivalen kopieren oder aufkaufen zu müssen.
Facebook hat die Stelle für den Leiter seines New Product Experimentation (NPE)-Teams ausgeschrieben, der als „Head of Investments“ dienen soll. Der neue Fonds, der viele Millionen Dollar schwer sein wird, wird außerdem mit Unterstützung von Shabih Rizvi, der zuvor bei Kleiner Perkins und Gradient Ventures (gehört zu Alphabet) tätig war, aufgebaut.
Das NPE-Team bei Facebook wurde im Sommer 2019 eingerichtet – dort sind auch die Gründer von Apps wie TBH oder MSQRD angesiedelt, die Facebook übernommen hat. NPE arbeitet an immer neuen Produkten wie Apps für Teenager oder Podcasting-Angebote.
Beteiligungen statt Übernahmen
Facebook war in der Vergangenheit eher bekannt dafür, Übernahmen zu machen – Giphy, Instagram, WhatsApp oder Oculus wurden zugekauft, aber auch etwa 80 weitere, oft weniger bekannte Firmen und Startups. Nun geht Facebook (wie viele andere Corporates) nun dazu über, in Startups und andere Unternehmen zu investieren. Bestes Beispiel ist das 5,7-Milliarden-Dollar in das indische Internet-Unternehmen Jio Platforms.
Im Silicon Valley ist es längst Standard, dass große Unternehmen VC-Firmen betreiben. Google etwa hat drei davon, und zwar GV (vormals Google Ventures), CapitalG sowie Gradient Ventures für Beteiligungen an AI-Startups. Auch viele andere IT-Riesen wie Microsoft, Tencent, Intel oder Qualcomm investieren in Startups.