Österreicherin arbeitet an größtem Unternehmerinnen-Netzwerk Europas
Martha Schultz ist Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer und Bundesvorsitzende des Netzwerks „Frau in der Wirtschaft“ und will nun das größte Unternehmerinnen-Netzwerk Europas aufziehen. Schultz leitet auch das „Eurochambres Women Network“ (EWN), das derzeit wirtschaftsnahe Frauenverbände aus 15 Ländern umfasst, wie der Kurier berichtet. Das EWN soll noch heuer auf alle 45 Mitgliedsländer der größten Arbeitgeber-Lobby der EU, Eurochambres, wachsen.
30 Unternehmerinnen aus Österreich in Brüssel
„Frauen brauchen eine stärkere Stimme in Europa, die EU muss weiblicher werden“, sagte Schultz zum Kurier. Am jüngsten großen Netzwerktreffen der Eurochambres in Brüssel setzte Österreich ein starkes Zeichen, indem fast ausschließlich Unternehmerinnen teilnahmen. Insgesamt haben laut dem Zeitungsbericht 30 Unternehmens-Chefinnen aus Österreich im Europäischen Parlament Platz genommen. Christoph Leitl, ehemaliger WKO-Präsident, hob die Aktion als Eurochambres-Präsident in seiner Eröffnungsrede hervor. Kommendes Jahr soll die EU in Brüssel einen großen Unternehmerinnen-Kongress abhalten.
Unternehmen von Frauen machen mehr Umsatz
Laut der EU-Kommission liegt die Frauenquote bei der Gründung innovativer Jungunternehmen im Europa-Schnitt bei etwa 30 Prozent. Studien zufolge haben Frauen auch schlechtere Chancen bei der Finanzierung ihrer Unternehmen. Der Grund dafür dürfte in der noch stärker männlich dominierten Investoren-Szene liegen. Männer können Geschäftsideen für Frauen oft nicht oder schlecht beurteilen. Dass das auch ein wirtschaftliches Problem ist, zweigte jüngst eine Studie des Beratungsunternehmens Boston Consulting Group auf: Von Frauen gegründete Startups machen demnach mehr Umsatz als jene von Männern. Die Studie hatte Investments und Umsätze in bzw. von Startups in den letzten fünf Jahren analysiert.