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Sind Token doch Wertpapiere? SEC soll Coinbase untersuchen

Die App von Coinbase. © Old Money on Unsplash
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Die Frage kommt immer wieder auf: Sind Token verschiedener Blockchains „nur“ Gutscheine für Transaktionen, oder sind sie nicht eigentlich doch wie Aktien eines Unternehmens zu behandeln? Diese große rechtliche Frage stellte sich die US-Börsenaufsicht bereits in einem Milliardenrechtsstreit gegen Ripple wegen dem XRP-Token, sie wird von Kritiker:innen bei Ethereum gestellt – und nun soll die SEC sich die Frage auch wegen einer Reihe von Token bei Coinbase stellen.

Das berichtet aktuell Bloomberg unter Berufung auf Personen, die mit der Sache vertraut sind. So soll die mächtige US-Börsenaufsicht SEC den börsennotierten US-Krypto-Händler ins Visier genommen haben, weil dieser immer mehr neue Token ins Portfolio für den Handel seiner Kund:innen aufgenommen hat. Der mögliche Vorwurf: Coinbase hat möglicherweise so unregistrierte Wertpapiere in den Umlauf gebracht – also gewissermaßen Aktien von Krypto-Firmen, die eigentlich bei der SEC registriert hätten werden müssen.

Der Fall könnte richtungsweisend für den künftigen rechtlichen Umgang von Kryptowährungen in den USA sein. Zwar nicht direkt mit der angeblichen Untersuchung gegen Coinbase, aber um die gleiche Grundfrage geht es bei Klagen der SEC gegen einen ehemaligen Coinbase-Manager und zwei weitere Personen wegen Insider-Trading. Dabei geht es um den Handel mit neun verschiedenen Token, von denen sieben auch bei Coinbase erhältlich sind.

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Krypto-Branche versuchte sich bereits selbst zu regulieren

Diese neun Token hält die SEC für Wertpapiere. Es sind: AMP (AMP), Rally (RLY), DerivaDEX (DDX), XYO (XYO), Rari Governance Token (RGT), LCX (LCX), Powerledger (POWR), DFX Finance (DFX) und Kromatika (KROM). Zuletzt sagte SEC-Chef Gary Gensler auch, dass er lediglich Bitcoin als „Commodity“ Ware/Rohstoff einstufen würden, aber keine andere Kryptowährung. Würde im Umkehrschluss bedeuten: alle Krypto-Assets außer BTC sind seiner Meinung nach Wertpapiere.

Auch diese Vorwürfe in dem Fall des Insider-Tradings hat Coinbase bereits reagiert. „Sieben der neun Vermögenswerte, gegen die die SEC Anklage erhoben hat, sind auf der Plattform von Coinbase gelistet. Keiner dieser Vermögenswerte ist ein Wertpapier“, heißt es seitens Paul Grewal, Chief Legal Officer bei Coinbase. „Coinbase verfügt über ein strenges Verfahren zur Analyse und Überprüfung jedes digitalen Vermögenswerts, bevor dieser auf unserer Börse verfügbar gemacht wird – ein Verfahren, das die SEC selbst überprüft hat.“

Ob der Vermögenswert als Wertpapier betrachtet werden könnte, würde auch vom Crypto Rating Council (CRC) eingestuft werden. Dieses hat Coinbase gemeinsam mit anderen Krypto-Börsen wie Kraken Bittrex und eToro eingerichtet und hat einer Reihe von Krypto-Assets ein Rating gegeben. Doch nun ist fraglich, ob der SEC diese frewillige Selbstregulierung der Branche akzeptiert – noch dazu, wenn die beiden führenden Krypto-Exchanges, Binance und FTX, dem CRC nicht angehören.

Kik und Telegram waren die ersten SEC-Opfer

Wie bitter es für Projekte ausgehen kann, deren Token von der SEC als Wertpapiere eingestuft werden, zeigen etwa die Fälle der Messaging-Apps Kik und Telegram. Beide wollten eigene Token (KIN und GRAM) in ihre Netzwerke als Bezahlmöglichkeiten zwischen Nutzer:innen und als Basis neuer Geschäftsmodelle einführen – beides wurde von der SEC im Ansatz erstickt. Kik wurde an ein anderes Unternehmen verscherbelt, Telegram musste kürzlich Werbung und Premium-Accounts einführen, um Geld zu verdienen.

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