Nordamerika

Tier Mobility kauft US-Konkurrenten Spin auf

Tier Mobility-Mitgründer Lawrence Leuschner. © Trending Topics
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Wer hätte es gedacht, als Lawrence Leuschner 2018 mit einer kleinen Truppe in Wien an den Start ging, um nach dem US-Vorbild Bird E-Scooter auf die Straßen zu bringen. Wir spulen vor ins Jahr 2022. Und da greift Leuschner, nunmehr gewachsen auf 250.000 Vehikel in 410 Städten, das große Vorbild im Heimatmarkt an. Denn Tier Mobility hat sich soeben für eine unbekannte Summe die Ford-Tochter Spin gekauft.

Die Kaufsumme ist nicht bekannt, dürfte aber im hohen zweistelligen oder niedrigen dreistelligen Millionenbereich liegen. Denn Ford hat Spin 2018 um etwa 100 Millionen Dollar zugekauft, um sich im damaligen neuen Markt für Mikromobilität ein Asset zuzulegen. Das wird nun abgestoßen und an die Berliner verkauft – inklusive etwa 50.000 Vehikel in 110 Städten in Nordamerika. Und Bumm: Tier Mobility ist mit einem Schlag der größte Anbieter von einer multimodalen Free-Floating-App in 520 Städten mit 300.000 E-Scootern, E-Bikes usw. im Angebot.

„Die Übernahme von Spin durch TIER und unser Eintritt in den nordamerikanischen Markt sind große Meilensteine in unserer Mission, Mobilität zum Guten zu verändern“, so Leuschner, erst kürzlich zurück aus der Vaterkarenz, in einer Aussendung. „Wir freuen uns darauf, die Bürger in Städten und Gemeinden in ganz Nordamerika dabei zu unterstützen, vom Auto auf nachhaltigere urbane Mobilitätslösungen umzusteigen – ein Umstieg, der dringend notwendig ist, um Städte und Gemeinden auf der ganzen Welt zu dekarbonisieren.“

Tier Mobility: “Wenn die Mobilität elektrisch wird, dann gibt es viele Gewinner”

Kampfansage an Bird und Lime

Damit ist Tier Mobility nicht mehr nur in Europa, sondern auch in den USA der wichtigste Herausforderer der beiden Pioniere Bird und Lime – und treibt die Konsolidierung, die bereits 2020 eingesetzt hat, weiter voran. Man wolle nun die hauseigenen Tausch-Batterien auch nach Nordamerika bringen, um den Betrieb der großen Flotten effizienter zu machen und so die CO2-Bilanz zu verbessern.

Autohersteller Ford, derzeit mit ganz anderen Problemen in der E-Mobilität konfrontiert, wird als strategischer Investor bei Spin und Tier an Bord bleiben – hat es aber aus eigener Kraft nicht geschafft, die 2018 zugekaufte Tochter so groß zu machen wie andere in der Branche. Dass nun eine deutsche Firma zuschnappt, spricht für sich.

„Spin hat vor kurzem eine Umstrukturierung vorgenommen und konzentriert sich nun zu 100 Prozent auf Märkte mit begrenzten oder einzelnen Anbietern, bei denen Städte oder Behörden ihre Partner über ein wettbewerbsorientiertes Vergabeverfahren auswählen“, heißt es seitens Spin. Die Märkte, in denen Spin weiterhin tätig blieb, haben in den letzten 12 Monaten insgesamt ein positives EBITDA erzielt. Deutschland, Portugal und Spanien wurden aufgegeben, ein Viertel der Mitarbeiter gekündigt.

Das nötige Kapital hat Tier in den vergangenen Jahren eingesammelt – insgesamt sind in das Berliner Unicorn nunmehr 660 Millionen Dollar Risikokapital gesteckt worden, und zwar von Investoren wie SoftBank Vision Fund 2, Mubadala Capital, Northzone, Goodwater Capital, Novator, Speedinvest, RTP Global und White Star Capital. Für Tier ist es nicht die erste Übernahme. So wurden zuvor schon das Italiengeschäft von Wind Mobility sowie das Bike-Sharing-Startup nextbike zugekauft.

Tier: Wien erhält bald dezentrales Netzwerk für E-Roller-Ladestationen

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