Gewerkschaft

Twitter-Kündigungswelle: Deutsche Belegschaft und Gewerkschaft ve.rdi wehren sich juristisch

Twitter. © Alexander Shatov on Unsplash
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Elon Musks Twitter-Übernahme war Anfang November mit einer massiven Kündigungswelle bei dem Social-Media-Konzern verbunden. Nicht nur in den USA verloren viele Angestellte per E-Mail ihren Job, sondern auch in Europa. Twitter hatte in seiner Deutschland-Sparte vor dem Kahlschlag etwa 30 Mitarbeiter:innen. Viele davon haben ebenfalls ihre Anstellungen verloren, wogegen sie nun aber rechtlich vorgehen wollen – mit Unterstützung der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), wie die Arbeitnehmervertretung in einer Aussendung bekanntgibt.

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ver.di und Ex-Angestellte wollen klagen

Nach ver.di-Angaben haben die Betroffenen zeitgleich mit den Twitter-Angestellten in den USA am 4. November eine Benachrichtigung per E-Mail erhalten. Am 16. November folgte die schriftliche Kündigung. ver.di zufolge trat der Twitter-Mitarbeiter „Tom“ nach Erhalt der Benachrichtigung Anfang November der Gewerkschaft bei und konnte „auch die anderen Gekündigten in Deutschland“ von einem Beitritt überzeugen. Tom zufolge betrifft der Kahlschlag besonders den Bereich der Software-Entwicklung. „Es ist kaum noch einer da“, so der Ex-Twitter-Angestellte.

Tom stört nach eigenen Angaben vor allem die Art und Weise der Kündigung. Bis zur Übernahme des Unternehmens durch Elon Musk habe er gerne für Twitter gearbeitet, trotz mangelhafter Work-Life-Balance. Die gekündigten deutschen Twitter-Angestellten wollen nun mithilfe von ver.di Kündigungsschutzklagen gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber einreichen. Innerhalb der nächsten Wochen dürfte in diesem Fall ein sogenanntes Güteverfahren eingeleitet werden, in dessen Verlauf es meist zu einem Vergleich kommt. Andernfalls kommt es zu einer Gerichtsverhandlung, wo die Rechtmäßigkeit der Kündigungen geprüft wird. Ein für die Klägerseite positives Urteil hätte die Ungültigkeit der Kündigungen zur Folge.

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Auch Sammelklage gegen Twitter in USA

In den USA läuft bereits seit Anfang November eine Sammelklage gegen Twitter. Dort dürfte das Unternehmen nämlich gegen den Worker Adjustment and Retraining Notification Act verstoßen haben. Dieses Gesetz sieht vor, dass große Kündigungswellen mindestens 60 Tage im Voraus angekündigt werden müssen. Bei Verstößen müssen Unternehmen gekündigte Angestellte für bis zu 60 Tage weiterbezahlen. Außerdem drohen abhängig davon, wie spät die Entlassungen angekündigt wurden, bis zu 30.000 Dollar Strafe pro Kündigung.

Viele der entlassenen Twitter-Angestellten haben umfangreiche Entschädigungszahlungen erhalten – allerdings nicht alle, wie ein Bericht von The Verge zeigt. In mehreren Fällen wurden Mitarbeiter:innen außerdem dazu angehalten, Verzichtserklärungen zu unterschreiben. Den verbliebenen Twitter-Angestellten in Deutschland will ver.di nun auch bei der Gründung eines Betriebsrats helfen.

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