Coding

TurtleStitch: Wie eine Wienerin Kindern mit einer Stickmaschine das Programmieren beibringt

Mit TurtleStich können Kinder Programme für Stickmaschinen schreiben. © TurtleStich
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Programmieren gilt am Arbeitsmarkt als eine der gefragtesten Kompetenzen. Die Rufe, Programmiersprachen bereits in der Volksschule in den Unterricht zu integrieren werden deshalb immer lauter. Die Wiener Software-Entwicklerin Andrea Mayr-Stalder hat mit TurtleStitch einen besonders kreativen Zugang gefunden, um Kinder an das Programmieren heranzuführen. Kinder schreiben den Code, der dann in Form kreativer Muster auf T-Shirts, Stofftaschen oder andere Textilien gestickt wird.

Code, der eine Schildkröte steuert, um ein Muster zu zeichnen

TurtleStitch ist eine Web-App, in der mit einer visuellen Programmiersprache entwickelt werden kann. Das ganz funktioniert so: Kinder können per Drag-and-Drop aus Variablen, Operationen und anderen Elementen ein Programm zusammenstellen, das auf der anderen Seite des Fensters eine kleine Schildkröte steuert. Der Weg der Schildkröte erzeugt ein Muster, das dann wiederum als Stickvorlage dient. Die Entwicklung erfolgt in der Programmiersprache Snap!, die wiederum auf Scratch basiert und speziell für den Unterricht von Kindern entworfen wurde.

TurtleStitch wird von China bis USA verwendet

Verwendet wird TurtleStitch hauptsächlich in Schulen, die bei Mayr-Stalder Workshops buchen oder selbst welche organisieren. Im Mai fand ein solcher Workshop in dem Wiener Gymnasium Waltergasse statt – als fächerübergreifende Veranstaltung, bei der Textiles Werken mit Informatik verbunden wurde. Bisher gab es in Österreich rund 40 Workshops. Gecoded und gestickt wurde aber auch schon an Schulen in Irland, Tansania, China, den USA oder Spanien. Mittlerweile interessiert sich aber sogar das MIT in Boston für TurtleStitch: das Projekt hat noch im Juli drei Programmpunkten bei der größten internationalen Scratch Conference, die vom MIT organisiert wird.

Ein Kurs um 500 Euro

Derzeit kann man einen Kurs für sieben Personen um 500 Euro über die Crowdfunding-Kampagne von TurtleStich buchen. Die Stickmaschine bringt TurtleStitch mit und jeder Teilnehmer bekommt ein T-Shirt mit seinem eigenen Design. Wer sich lieber selbst mit der kostenlosen Web-App spielt, kann das Ergebnis beispielsweise in Makerspaces sticken lassen, die oft eine Stickmaschine haben, oder sich an Stickerläden wenden.

Mayr-Stalder hat das Projekt 2016 gemeinsam mit dem Programmierer Michael Aschauer ins Leben gerufen. Bisher ist TurtleStitch über die netidee.at-Förderung und eigenes Kapital finanziert. Die Plattform selbst ist Open-Source und kann kostenlos genutzt werden. In Zukunft will die junge Firma aber auch Geld verdienen, mit einem Online Shop und Bildungsangeboten.

Kickstarter-Kampagne für Weiterentwicklung

Den Aufwind durch die MIT-Konferenz nutzt TurtleStitch um über eine Kickstarter-Kampagne Geld einzusammeln, damit die Plattform technisch weiterentwickelt werden kann. Dazu zählt vor allem die Umsetzung des Online Shops, in dem fertige oder selbst erstellte Designs auf T-Shirts, Taschen oder ähnlichen Textilien gekauft werden können. Derzeit besitzt TurtleStitch laut Mayr-Stalder auch lediglich zwei sehr günstige Stickmaschinen, die mit dem Geld der Crowdfunding-Kampagne um ein professionelleres Gerät ergänzt werden sollen.

Je nach Betrag erhalten Kickstarter-Unterstützer individuell bestickte Postkarten, T-Shirts, Taschen, eine Anleitung zur Nutzung der Web-App oder einen Platz in einem TurtleStitch-Workshop in Wien. Die Kampagne läuft bis 28. Juli und hat ein Ziel von 15.000 Euro. In den ersten zwei Wochen konnten 4.750 Euro eingesammelt werden.

Andrea Mayr-Stalder hat TurtleStitch erfunden. © Mayr-Stalder
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