Übernahme

„Merger auf Augenhöhe“: Blockpit schnappt sich deutschen Rivalen CryptoTax

Florian Wimmer, Gründer und Geschäftsführer Blockpit und Klaus Himmer, Gründer und Geschäftsführer von CryptoTax. © Blockpit
Florian Wimmer, Gründer und Geschäftsführer Blockpit und Klaus Himmer, Gründer und Geschäftsführer von CryptoTax. © Blockpit

„Das Frontend von Blockpit, das Backend von CryptoTax.“ So beschreibt Florian Wimmer den Merger seines Startups Blockpit mit dem deutschen Rivalen CryptoTax rund um dessen Gründer Klaus Himmer, der heute, Dienstag bekannt gegeben wird.

Ja, richtig gelesen. Die österreichische Jungfirma Blockpit, die sich mit einem Online-Tool auf die Berechnung von Steuern für Kryptowährungen spezialisiert wird, ist die neue Mutterfirma der Ingolstädter CryptoTax. Wimmer und Himmer fungieren fortan als Co-CEOs des Unternehmens, das nun als europäischer Herausforderer den US-Markt in Angriff nimmt.

„Wir hatten während Corona wieder Zeit, den Kontakt wieder aufzunehmen und haben gemerkt, dass wir ähnliche Produktstrategien gefahren haben“, sagt Klaus Himmer im Gespräch mit Trending Topics. „Und wir haben gesehen: Wenn wir in großen Märkten wie den USA mitspielen wollen, dann müssen wir eine große europäische Firma schaffen.“

Polster durch starke Finanzierungsrunde

Gesagt, getan. Nach intensiven Verhandlungen steht nun fest: Die Blockpit GmbH ist die neue Mutter der 21 Consulting GmbH aus Ingolstadt. Formal eine Übernahme, wurden Anteile der Unternehmen getauscht, und ein Cash-Anteil im sechsstelligen Bereich ist in Richtung der Ingolstädter geflossen. Die bisherigen Shareholder der deutschen Firma halten nun gemeinsam etwas weniger als 50 Prozent an der österreichischen Blockpit.

„Es ist ein Merger auf Augenhöhe, auch wenn Blockpit nun als Mutter dasteht“, sagt Wimmer. „Wir hatten einen Polster durch die starke Finanzierungsrunde.“ Wie berichtet hat Blockpit in Österreichs erstem Security Token Offering (STO) rund 2,5 Millionen Euro aufgenommen. Im Zuge der Übernahme haben bestehende Investoren auch noch einmal Cash nachgeschossen.

Die Übernahme wurde von Venionaire strukturiert und begleitet. Die langjährigen Partner von Blockpit managen auch den Luxemburger Fonds EXF Alpha, welcher wiederum Investments des European Super Angels Club syndiziert und ebenfalls Anteile an der Blockpit GmbH hält.

Blockpit in der Linzer "Strada del Startup" © Gerhard Gruber / Tabakfabrik
Blockpit in der Linzer „Strada del Startup“ © Gerhard Gruber / Tabakfabrik

Interessant ist der Merger bzw. die Übernahme natürlich für die Halter von TAX-Token, die man während dem STO bei Blockpit kaufen konnte. Da TAX-Token eine Umsatzbeteiligung vorsehen, wird nun auch der Umsatz der deutschen Tochter dabei einberechnet.

Blockpit und CryptoTax sind beide 2017 gestartet, und die Gründer haben mit dem Unternehmensberater KPMG auch beide die gleiche berufliche Vergangenheit. „Jetzt geht es wirklich darum, Marktdurchdringung in den USA zu schaffen“, sagt Himmer. „Über kurz oder lang werden alle Börsen so ein Produkt anbieten müssen.“ Zuerst wolle man aber wie bisher auf B2C-Kunden abzielen, die mit den Tools der Firma ihre Steuern für Kryptowährungen in ihrem Besitz berechnen können. Später dann können auch große Exchanges wichtige Kunden werden. Zusammen kommen CryptoTax und Blockpit auf fünfstellige Nutzerzahlen.

„Immer mehr regulierte Finanzprodukte“

Gerade Trader von Crypto-Exchanges sind eine wichtige Zielgruppe für Wimmer und Himmer „Je mehr Transaktionen, desto komplexer die Thematik und desto wertvoller das Tool“, so Wimmer. Für bestehende Nutzer soll sich nicht viel ändern, jedenfalls werden die Preise vereinheitlicht. Die Marke CryptoTax (die ziemlich genau sagt, was man bekommt) wird beibehalten – sicher auch, um in Zukunft auch vermehrt institutionelle Kunden anzusprechen. „Es gibt immer mehr regulierte Finanzprodukte, die Krypto-Assets anbieten, siehe Wiener Börse“, sagt Wimmer.

Dazu kommen Bestrebungen in Deutschland und auf EU-Ebene. Wimmer: „Durch die Implementierung der Funktionen sind wir auch für die kommende EU-weite Regulation gerüstet, denn MiCAR (Markets in Crypto-Assets Regulation, Anm.) sieht noch dieses Jahr die Einordnung von Crypto-Assets, digitalen Assets und auch Stablecoins als reguläre Finanzinstrumente vor.“

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