Chime: US-Neobank will Bewertung von bis zu 11 Mrd. Dollar bei IPO

Die amerikanische Neobank Chime Financial plant einen Börsengang (IPO), der das Unternehmen mit bis zu 11,1 Milliarden Dollar bewerten könnte. Dies geht aus Unterlagen hervor, die bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht wurden.
Chime beabsichtigt, gemeinsam mit bestehenden Aktionären insgesamt 32 Millionen Aktien der Klasse A zu einem Preis zwischen 24 und 26 Dollar je Aktie zu verkaufen. Das Unternehmen selbst will dabei 26 Millionen neue Aktien ausgeben und könnte damit bis zu 676 Millionen Dollar erlösen. Bestehende Anteilseigner planen den Verkauf von etwa 6,1 Millionen Aktien.
Bei einem Ausgabepreis von 26 Dollar würde Chime auf unverwässerter Basis mit rund 9,5 Milliarden Dollar bewertet. Die Aktien sollen an der Nasdaq unter dem Kürzel „CHYM“ gehandelt werden. Wer sich für die Details aus dem Börsenprospekt interessiert, kann diese hier nachlesen.
Deutliche Bewertungskorrektur
Der geplante Börsengang markiert eine erhebliche Korrektur gegenüber der letzten Privatbewertung von 25 Milliarden Dollar aus dem Jahr 2021. Zu den Investoren, die einen Teil ihrer Anteile verkaufen wollen, gehören Cathay Innovation, Northwestern Mutual und Flourish Ventures.
Im Jahr 2024 erzielte Chime einen Umsatz von 1,67 Milliarden Dollar, was einem Anstieg von 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Gleichzeitig konnte das Unternehmen seinen Nettoverlust deutlich von 203 Millionen Dollar auf 25,3 Millionen Dollar reduzieren. Zum 31. März zählte die Neobank 8,6 Millionen aktive Konten.
Chime ist damit deutlich kleiner als Revolut aus Großbritannien, das eigenen Angaben zufolge 50 Millionen User zählt. Revolut wurde zuletzt mit 45 Mrd. Dollar bewertet. Wenn Chime eine Bewertung von 11 Mrd. Dollar an der Börse schafft, dann kann das als Bestätigung von Revolut, das eigene Börsenpläne verfolgt, sein.
Eigentümerstruktur
Laut den Unterlagen besitzen die beiden Mitgründer von Chime jeweils zwischen vier und fünf Prozent der Anteile am Unternehmen. Chime hatte bereits 2022 und Anfang 2024 geplante Börsengänge verschoben. Der nun angestrebte IPO erfolgt zu einem Zeitpunkt, da Fintech-Unternehmen weltweit verstärkt öffentliche Märkte für Wachstumskapital nutzen, während sich die Spätphasen-Finanzierung durch Venture Capital verringert hat.
Ein erfolgreicher Börsengang von Chime könnte anderen privaten Fintech-Unternehmen wie Klarna oder Revolut den Weg für eigene Börsenpläne ebnen. Zuletzt ist bereits eToro erfolgreich an der Nasdaq gestartet, demnächst wird das Stablecoin-Unternehmen Circle folgen (mehr dazu hier).