Co-Parenting

Familyship: Hier kann man eine Mutter oder einen Vater für sein künftiges Kind finden

Familyship im Pitch bei "2 Minuten 2 Millionen" © Gerry Frank
Familyship im Pitch bei "2 Minuten 2 Millionen" © Gerry Frank

Online-Portale, auf denen man Freunde oder Dates finden kann, gibt es zuhauf. Eine Idee für ein anderes, ungewöhnliches Netzwerk hatten Christine Wagner und Miriam Förster: eine Onlineplattform für Menschen, die zusammen Kinder bekommen wollen.

Die beiden Gründerinnen aus Berlin starteten Familyship, als sie gemeinsam ein Kind bekommen wollten und auf der Suche nach einem Vater waren. Nach dem Prinzip des Co-Parenting, oder auch Co-Elternschaft, wollten die beiden aber keinen anonymen Samenspender, sondern jemanden, der sich auch um das Kind kümmern wollte.

Am 2. April tritt das Duo in der Startup-Show 2 Minuten 2 Millionen auf. Im Interview mit Trending Topics erzählt Gründerin Christine Wagner vorab, wo ihre Firma heute steht und was sie in Zukunft plant.

Trending Topics: Christine, du bist vor sieben Jahren auf die Idee zu Familiyship gekommen, weil du damals einen Vater für ein Kind gesucht hast. Wie hast du ihn dann im Endeffekt gefunden?

Christine Wagner: Den zukünftigen Vater meiner Tochter habe ich über Familyship gefunden. Er war einer der ersten Männer aus Berlin, der sich anmeldete. Er hatte sich schon längere Zeit mit seinem Kinderwunsch befasst und auf eine Seite wie Familyship quasi gewartet.

Wie zieht ihr eure Tochter gemeinsam auf?

Gianni, der Vater meiner Tochter, und ich wohnen zusammen in einer Art WG. Wir haben zwei Wohnungen nebeneinander liegend gefunden und diese mit einem Durchbruch verbinden können. So teilen wir uns in der Mitte liegend eine Küche und rechts und links davon hat jeder noch seine eigene Wohnung. Tagsüber stehen die Türen immer offen, abends, nachdem unsere Tochter eingeschlafen ist, schließen wir die Türen und jeder hat noch ein paar Stunden seine Privatsphäre.

Warum braucht es eurer Meinung nach eine Plattform wie Familiyship?

Es gab im Vorfeld bereits Samenspenderseiten. Das aber ist es nicht, was viele Menschen suchen. Wir haben festgestellt, dass es das Bedürfnis gibt, ein Kind gemeinsam zu bekommen und sich zusammen an der Erziehung zu beteiligen. Zum einen haben Kinder ein Recht auf Kenntnis der Abstammung und zum anderen sind sehr viele Singles bei uns angemeldet, die nicht das primäre Ziel verfolgen, später alleinerziehend zu sein.

Deine Mitgründerin Miriam und du habt das Unternehmen gestartet, als ihr ein Paar wart und gemeinsam ein Kind wolltet. Mittlerweile seid ihr nicht mehr in einer Beziehung. Wie schafft ihr es trotzdem, zusammen zu arbeiten?

Wir haben Familyship eine Zeit nur „betreut“. Also jeder hat sich um seinen Bereich gekümmert. Da waren noch nichtmal Absprachen nötig. Wir kannten uns und unsere jeweilige Arbeitsweise so gut, dass wir uns auch in einer solchen Situation quasi blind aufeinander verlassen konnten. Als es jedoch ein immer größeres Interesse gab, sind wir wieder aufeinander zugegangen und haben Familyship zu dem gemacht, was es heute ist. Inzwischen sind wir ein zusammen gewachsenes Team und gute Freunde.

Wie viele Nutzer und Nutzerinnen habt ihr?

Aktuell haben wir etwa 4.000 Nutzer und Nutzerinnen. Seit der Gründung sind es etwa 12.000.

Was erhofft ihr euch von eurem Auftritt bei 2 Minuten 2 Millionen?

Wir wünschen uns, viele Menschen zu erreichen. Denn wir wissen, dass es sehr viele Menschen mit einem unerfüllten Kinderwunsch gibt, denen das Prinzip Co-Parenting noch nie begegnet ist. Das ist schade und muss nicht sein, finden wir.

Warum seid ihr als deutsches Unternehmen in der österreichischen Show? Habt ihr es auch mal bei Die Höhle der Löwen probiert?

Offen gestanden wurden wir von 2 Minuten 2 Millionen aktiv eingeladen, uns zu bewerben. Von den Löwen bisher nicht. Unsere Anmeldungen kommen aus der DACH-Region, Österreich ist jedoch noch unterrepräsentiert. Das liegt vor allem an den bisher verhältnismäßig geringeren Presseanfragen. In Österreich ist die Co-Elternschaft noch nicht richtig angekommen. Es braucht Öffentlichkeit und einen öffentlichen Diskurs, um gesellschaftlich etwas zu bewegen und das Bild von Familie zu erweitern. Wir sind bereit, einen Beitrag dazu zu leisten und Menschen auf dem Weg zur eigenen Familie zur Seite stehen, für die alternative Familienformen infrage kommen.

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Welche Pläne habt ihr für die Zukunft eures Unternehmens?

Wir planen für die kommenden Monate einen umfangreichen Relaunch, der sich mitten im Prozess befindet. Es wird neue Illustrationen, ein angepasstes Design und eine neue technische Basis geben. Wir wachsen prinzipiell organisch und arbeiten entlang der Bedürfnisse unserer Nutzer und Nutzerinnen, wir reagieren proaktiv auf Feedback. Es ist uns wichtig, ein seriöses und persönliches Angebot zu machen. Monetäre Interessen stehen bei uns im Hintergrund. Wir sind durch unsere persönliche Geschichte und das Feedback unserer Nutzer und Nutzerinnen sowie der Presse und, inzwischen auch, der Politik motiviert.

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