Pressekonferenz

Dogecoin und Neobroker beschäftigen mittlerweile auch die Finanzmarktaufsicht

FMA-Pressekonferenz. © FMA
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Fast täglich kann man – auch bei Trending Topics – über Kursanstiege- und -abstürze bei Kryptowährungen lesen – und auch darüber, dass immer mehr Trading-Apps junge Menschen dazu bringen wollen, in Aktien, ETFs und Krypto-Assets zu investieren. Diese Entwicklung hat auch die österreichische Finanzmarktaufsicht klar im Auge. Bei der Pressekonferenz zum FMA-Jahresbericht haben die Vorstände der FMA, Helmut Ettl und Eduard Müller, deswegen nicht nur über die COVID-Krise gesprochen, sondern auch über Dogecoin und Neobroker.

„Unbeherrschares Risiko“

„Wir beobachten das mit einer gewissen Sorge“, so Müller, von Trending Topics angesprochen auf die steile Kursentwicklung der Spaßwährung Dogecoin, die von Multimilliardär Elon Musk zum Spielball auserkoren wurde. DOGE hat sich, trotz kürzlichen Einbrüchen, zu einem Krypto-Asset mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 55 Milliarden Euro aufgeschwungen – das stellt die Börsenbewertungen der meisten europäischen Großbanken und Börsen in den Schatten. Müller bezeichnete diese Entwicklung als „unbeherrschbares Risiko“ und meinte: „Das Aufsichts-Regime wird diesen Entwicklungen immer nur hinterher hinken können. Jeder Anleger muss sich bewusst sein, dass die Entwicklung großteils außerhalb der Regulierung stattfindet.“

Zwar gebe es Hoffnung, dass die von der EU geplante MiCA-Regulierung (Markets in Crypto Assets, mehr dazu hier) mehr Klarheit und Rechtssicherheit in die Krypto-Industrie bringe, aber der Markt sei eben viel schneller als die Regulierungsbehörden. Es würden immer neue Produkte auf den Markt geworfen werden, die außerhalb der Regeln stattfinden, etwa sei derzeit die Tokenisierung von Derivaten zu beobachten. Müller: „Da können wir nicht viel mehr machen als zu sensibilisieren.“ Wie berichtet hat die FMA in den vergangenen Monaten eindringlich vor Anlagebetrug mit Krypto-Assets gewarnt.

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Bald gibt es „klare Aussagen“ zum Null-Gebühren-Handel

Nächstes Thema Neobroker. Auch in Österreich werben in- und ausländische Anbieter durch die Bank mit Gebührenfreiheit, Provisionsfreiheit und 0-Euro-Trades. Trotzdem stellt sich dann oft heraus, dass Nutzer von Trading-Apps am Ende natürlich draufzahlen, etwa bei so genannten Spreads, die die Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufskurs eines an der Börse gehandelten Basiswerts abbilden – immerhin wollen die Neobroker ja am Ende auch Geld verdienen.

„Das ist ein Thema, das uns beschäftigt und zusätzliche Dynamik entfaltet hat. Uns geht es um Transparenz“, so Müller. Wie im Interview mit Trending Topics angekündigt, will die FMA den Null-Gebühren-Handel prüfen. Noch aber dürfte die „Vielfalt der Modelle“ eine „Herausforderung“ sein. Müller zufolge werde die Behörde aber bald „klare Aussagen treffen“. Man darf gespannt sein.

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Droht die Immobilienblase?

Und noch ein Thema beschäftigt die FMA derzeit intensiv, auch wenn es sich dabei um eine viel klassischere Form des Investments handelt: Immobilien. „Wir sehen erste Anzeichen von ungesunden Entwicklungen“, so Ettl von der MFA. „Wir machen uns Sorgen über gewisse Entwicklungen im Immobilienbereich. Wir sehen, dass viele Banken den bisherigen Empfehlungen, zurückhaltend in der Vergabe von Krediten zu sein, nicht nachgekommen sind.“

Noch will Ettl das Wort „Blase“ nicht in den Mund nehmen, doch die klare Botschaft der Pressekonferenz: Die FMA wird sich den Immobilienbereich sehr genau ansehen. „Gerade im Bereich „Search for Yield“ meinen viele Menschen, dass Immobilien eine gute Investition ist, aber wir wissen aus anderen Märkten, dass das gefährlich ist“, so Ettl. „Search for Yield“ bedeutet, dass sich in Zeiten von Niedrigzinspolitik immer mehr Menschen auf die Suche nach alternativen Investmentmöglichkeiten machen, die höhere ROIs versprechen – und dann oft eben beim Betongold landen.

Konkrete Zahlen und Einschätzungen zur Entwicklung des Immobilienmarktes im Zuge der Corona-Krise und laufenden Krediten sollen in den nächsten zwei Monaten vorgelegt werden. Und: Die FMA behält sich auch vor, mit Verordnungen auf mögliche Fehlentwicklungen zu reagieren.

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