Interview

Pamina Georgiou: „Software und Kunst können gesellschaftliche Strukturen umgestalten.“

Pamina Georgiou, die Gründerin von artnapper. © Karin Lachmann

Chatbots sind ein riesiges Thema in Wien. Wir haben Pamina Georgiou von artnapper zum Interview getroffen. Ihr Bot liefert dank einer komplexen Bliderkennungssoftware alle wichtigen Informationen zu Kunstwerken. Damit hebt Georgiou den Museumsbesuch auf ein neues Level.

Wie ist es dazu gekommen, dass du Informatik studiert hast?

Das ist kurz zu beantworten: Interesse. Ich wollte immer schon wissen wie Software zustande kommt und was eigentlich hinter diesen Geräten steckt, die ich tagtäglich verwende. Also dachte ich, ein Studium wäre ein guter Anfang.

Wie kommt man von Software zu Kunst?

Kunst hat mich schon sehr lange begleitet. Meine Mutter war da ein sehr großer Einfluss, weil sie mich von klein auf mit Kunst und Kultur in Verbindung gebracht hat – sei es im Theater oder im Museum. Ich war immer davon fasziniert, was andere Menschen zu einer anderen Zeit kreierten und vor allem was die persönlichen, aber auch geschichtlichen Hintergründe zu einem Werk sind. Mir gefällt, dass Kunst neue Blickwinkel auf gesellschaftliche Zusammenhänge wirft. Sei es als kritischer Kommentar, wie zum Beispiel die Collagen und Performances der Guerilla Girls, die seit den 80er Jahren auf das Fehlen von Frauen in der Kunst aufmerksam machen. Oder als Untersuchung von Leben und Welt wie in den Aktzeichnungen Egon Schieles oder den fotorealistischen Arbeiten Georgia O’Keeffe’s.

Ist Kunst das nächste Spielfeld für intelligente Softwarelösungen?

Softwareentwicklung hat in diesem Aspekt einige Parallelen zur Kunst. Gerade die Art und Weise, wie und ob sich Software durchsetzt, gibt Aufschluss über die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Genauso kann man sowohl über Software als auch über Kunst und Kultur das Zusammenleben und gesellschaftliche Strukturen mit- und umgestalten. Gekoppelt mit meiner Leidenschaft für Kunst und Software und der Chance durch Messaging-Plattformen etwas Neues zu gestalten, was es in dieser Form noch nicht gibt, um mir selbst und anderen einen leichteren Zugang zur Kunst zu schaffen, liegt die Thematik hinter artnapper eigentlich auf der Hand.

Wie wird sich das bei artnapper widerspiegeln?

“Art is for everybody”, ein berühmtes Zitat von Keith Haring. Ich bin davon überzeugt, dass Kunst für jede und jeden interessant sein kann. Man muss nur etwas finden, was einem gefällt. Und finden lässt es sich leichter, wenn Inhalte leichter zugänglich sind und geteilt werden können. Ich denke ein Problem, das die Kunstszene generell hat, ist Zugänglichkeit für Leute, die sich nicht oft oder gar nicht mit Kunst auseinandersetzen. Wenn man dieses Problem löst, kann man mehr Leute dafür begeistern. Ein Gemälde kann eben einfach nur eine Abbildung von irgendetwas sein, oder es kann eine Geschichte erzählen. Ich will die Geschichte erzählen. artnapper hat daher den Anspruch Kunst auf einem neuen Kanal der Kommunikation zu vermitteln und Inhalte, die man davor vielleicht nur durch eine Führung bekommen hat, bereitzustellen. Die Kunst, die man vor sich hat, wird greifbarer gemacht, indem der Kontext des Künstlers/der Künstlerin gezeigt wird.

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