Startup Barometer Graz 2017: Finanzierungssituation verbessert, Vernetzung noch schwach

Die regionalen Ecosysteme in Wien und Linz entwickelten sich in den vergangenen Monaten vor allem infrastrukturell prächtig. weXelerate in Wien und die Tabakfabrik in Linz bringen neuen Schwung in die Hubs. Das Startup Barometer Graz 2017, das jährlich seit 2014 in Zusammenarbeit des studentischen Gründungsvereines IdeenTriebwerk Graz , dem Zentrum für Entrepreneurship und angewandte BWL der Karl-Franzens-Universität und dem Company Builder Up to Eleven entsteht, zeigt nun, dass auch in Graz viel passiert.
Stärkere internationale Vernetzung
Im Zuge der Umfrage wurden im Juli und August 160 Personen zu ihrer Meinung zum Gründungsstandort befragt. Die Umfrage ist nicht repräsentativ, aber bietet einen guten Überblick. Denn zur Teilnahme aufgerufen waren Gründer und Gründungsinteressierte, MitarbeiterInnen von Startups, Investoren, Startup-Consultants und Studierende, die mit ihrem Feedback Verbesserungspotenziale für den Standort offenlegten. Die nationalen Zahlen sind im „European Startup Monitor“ verzeichnet (Trending Topics berichtete).
“Die Entwicklung der Grazer Gründungsszene in den letzten Jahren ist beachtlich. Verbesserungswürdig sind der internationale Zugang zu europäischen Gründungs-Hubs wie Berlin oder London und eine stärkere Vernetzung mit anderen Startup-Städten in der Region wie Marburg, Zagreb, Laibach, Klagenfurt oder Triest“, sagt Dr. Matthias Ruhri, von Up to Eleven.
Startup Barometer 2017
Verbesserte Finanzierungssituation
Am deutlichsten zeigt sich die Entwicklung des Gründungsstandortes in der Gesamtbetrachtung der Szene: Graz als Gründungsstandort wird von den Befragten mit durchschnittlich 4,70 bewertet (Skala von 1 bis 7). Bereits zum dritten Mal in Folge ist eine deutliche Steigerung zu den Werten aus den Vorjahren festzustellen (2014: 3,94 / 2015: 3,95 / 2016: 4,53). Auch bei der Finanzierungssituation für Startups in Graz ist mit einer durchschnittlichen Bewertung von 3,53 (Skala von 1 bis 7) eine merkliche Verbesserung festzustellen (2014: 2,57 / 2015: 2,91 / 2016: 3,16).
Selbstverwirklichung treibende Motivation
Für die befragten Personen aus der Grazer Startup-Szene sind hinsichtlich ihrer Gründungsmotivation die Selbstverwirklichung (37 Prozent) und die geniale Idee (31 Prozent) die bedeutendsten Treiber. Vor allem gehen die Grazer Startups optimistischer in die Zukunft: 54 Prozent der GründerInnen trauen sich in den kommenden drei Jahren ein schnelles Wachstum zu. 2016 waren dies nur 47 Prozent.
Infrastruktur als Nachteil
Die Befragten sehen vor allem die hohe Lebensqualität, die aktive Gründer-Community, die Größe der Stadt und die Qualität der Hochschulen und Universitäten als bedeutende Vorteile, um in Graz zu gründen. Als Standortnachteile in Graz betrachten die Befragten unter anderem die internationale Positionierung des Standortes, die Größe der Szene, die Vernetzung zu anderen Städten und die Situation der Infrastruktur sowie die Verkehrsanbindung.