Investment

Trade Republic: Neobroker holt 740 Millionen Euro, Bewertung bei 4,3 Mrd. Euro

Die Trade Republic-Gründer. © Trade Republic
Die Trade Republic-Gründer. © Trade Republic

Es war nur eine Frage der Zeit. Nachdem Bitpanda und BUX ihre Investmentrunden bekannt gegeben und Robinhood und eToro ihre Börsenpläne veröffentlicht haben, ist nun Trade Republic an der Reihe. Das Berliner Startup, das seine Trading-App seit Ende 2020 auch österreichischen Kunden zur Verfügung stellt, hat soeben eine massive Finanzierungsrunde bekannt gegeben, die zu den größten zählt, die bisher in Europa gemacht wurden.

Trade Republic holt sich 900 Millionen Dollar (ca. 738 Mio. Euro) von Investoren, die Bewertung steigt dabei auf 5,3 Milliarden Dollar (4,3 Mrd. Euro). Angeführt wird die Runde von Sequoia Capital, neu an Bord kommen außerdem TCV und Thrive Capital. Die bestehenden Investoren Accel, Founders Fund (=Peter Thiel), Creandum und Project A ziehen ebenfalls mit. 750 Millionen Dollar fließen dabei direkt in die Firma, 150 Millionen Dollar gehen an den früheren Geldgeber Sino, der seine Anteile verkauft.

„Das neue Sparbuch“

Die Bewertung von Trade Republic hat sich damit seit der Finanzierungsrunde, die die Gründer Christian Hecker, Marco Cancellieri und Thomas Pischke im April 2020 machten (damals 62 Mio. Euro), stark erhöht. Damals sollen es 200 Mio. Euro gewesen sein – somit hat sich der Firmenwert um ein Vielfaches erhöht. Kein Wunder: Seither ist die Nachfrage nach Trading-Apps im Zuge der Corona-Krise, dem zweiten Bitcoin-Hype und Ereignissen wie #WallStreetBets durch die Decke gegangen.

„50 Prozent unserer Kunden, über 500.000 Menschen, haben noch nie zuvor in ihrem Leben am Kapitalmarkt investiert. Wir befähigen Menschen mit dem Vermögensaufbau zu beginnen, die von den etablierten Banken durch hohe Gebühren und undurchsichtige Produkte jahrelang vernachlässigt worden sind“, so Mitgründer Thomas Pischke in einer Aussendung. „Mit einem verwalteten Vermögen von 6 Mrd. Euro sind wir das neue Sparbuch für unsere Kunden.“ Demografischer Wandel, Negativzinsen und Inflation würden für die Trading-App sprechen, die „provisionsfreien“ Handel mit Aktien und ETFs verspricht.

Trade Republic: Deutsche Trading-App holt 62 Millionen Euro Investment

In einer Liga Mit N26 und Revolut

Nach Angaben des Unternehmens zählt Trade Republic nun mehr als eine Million Kunden, man verwalte mehr als sechs Milliarden Euro. Neben Aktien und ETFs wurde auch ein Krypto-Angebot eingeführt, um junge Menschen in Bitcoin oder Ethereum investieren zu lassen. Die Bewertung von 5,3 Milliarden Dollar (4,3 Mrd. Euro) ist bemerkenswert, weil das Startup damit in einer Liga mit den Neobanken N26 (3,5 Mrd. Dollar), Wise (5 Mrd. Dollar) oder Revolut (5,5 Mrd. Dollar) spielt. Damit ist Trade Republic in die Oberliga europäischer Fintechs aufgestiegen und der größte Konkurrent von Robinhood aus den USA.

Für die weitere Expansion – die App ist derzeit in Deutschland, Frankreich und Österreich verfügbar – hat das Unternehmen ehemalige Führungskräfte von Netflix, Facebook, Klarna und Revolut geholt. Zu vermuten ist nun, dass Trade Republic sehr bald in vielen anderen europäischen Märkten verfügbar sein wird. Robinhood hat Europa vorerst ausgelassen, insofern gibt es Raum zum Wachsen. Die Firma beschäftigt nunmehr 400 Mitarbeiter.

Reibungslos läuft es bei Trade Republic aber auch nicht immer. Mitten in der WallStreetBets-Kampagne musste sich das Startup bei seinen Nutzern nach heftiger Kritik entschuldigen. Kurzfristig war der Aktienkauf von GameStop, AMC, BlackBerry oder Nokia ausgesetzt worden – als Begründung wurden „heftige, koordinierte Kursspekulationen“ angegeben. Das nahmen Kritiker als Marktmanipulation wahr. Auch die EU und die FMA wollen sich Trading-Apps vorknöpfen und mehr Transparenz in den gerne beworbenen Null-Gebühren-Handel bringen.

WallStreetBets vs. Robinhood: Nutzer klagen, Neobroker holt noch eine Milliarde Dollar

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