Hintergrund

Usersnap: Warum das Linzer Startup einen Pivot macht

Das Usersnap-Team. © Usersnap
Das Usersnap-Team. © Usersnap

2013 in Oberösterreich gegründet, hat das Startup Usersnap eine bemerkenswerte Story hingelegt. 2016 konnte die Jungfirma, die ein Online-Tool zum visuellen Bug-Tracking bot, bereits Teams bei Google, Facebook und Netflix als Kunden vorweisen, 2017 schaffte man es in den renommierten Salesforce-Inkubator in San Francisco, und die Gründer waren mehr im Silicon Valley unterwegs als in der Heimat Linz.

Doch die Zeiten ändern sich. Der gute Lauf von Usersnap war irgendwann mal vorbei. Heute ist Mitgründer Florian Dorfbauer nicht mehr an Bord, sondern leitet seit etwa einem Jahr das Wiener Lab des Software-Riesen Dynatrace, und der zweite Co-Founder Josef Trauner hat sich neue Partner an Bord geholt. Gemeinsam mit Klaus-M. Schremser als CMO und Haymo Meran als Chief Product Officer (beide ehemalige WikiDocs-Gründer, die an Atlassian verkauften) wird Usersnap mit dem heutigen Tage nun zu einer Plattform für Kunden- und Nutzerfeedback umgewidmet. Der Launch erfolgt auf Product Hunt.

Usersnap: Das Linzer Start-up, das Google, Facebook und Netflix als Kunden gewinnen konnte

Feedback bleibt die Kernaufgabe

„Früher waren wir ein visuelles Feedback-Tool im Qualitätssicherungsprozess, dies ist ein Nischenmarkt und immer von der Projektzeit abhängig“, sagt Schremser zu Trending Topics. „Heute sind wir eine Plattform mit vielen Möglichkeiten, Kunden- und Nutzerfeedback von digitalen Produkten zu sammeln. In einer zentralen Plattform kann man alle Rückmeldungen sammeln, analysieren und die nächsten Funktionen für sein Produkt, Service oder Website planen. Wir wollen die erste Wahl für Kundenfeedback-Lösungen für SaaS-Produkte werden, weil hier ein großer Bedarf besteht, die Kunden in der digitalen Beziehung zu betreuen und besser zu verstehen.“

Mit diesem Pivot dreht sich Usersnap von einer Nische, die irgendwann nicht mehr reichte, zu einem viel größeren Markt. Denn immerhin gibt es kaum mehr Unternehmen, die nicht irgendwie Produkte auch digital anbieten – und dementsprechend vermutet man viele Geschäftsmöglichkeiten.

„Haymo Meran und ich sind vor drei Jahren zu den Gründern von Usersnap unter der Leitung von Josef Trauner gestossen und wir haben festgestellt, dass unsere Kunden unsere Software auch anders nutzen, eben, um Kundenfeedback zu sammeln“, sagt Schremser. „Da heutzutage alle Unternehmen Software-Unternehmen werden und digitale Produkte anbieten, wird die Beziehung zum Kunden neuen Herausforderungen gegenübergestellt.“

Dreijähriger Prozess mit neuem Team

Der Pivot hin zum neuen Produkt kommt aber nicht über Nacht, sondern ist Resultat eines langen Prozesses. „Es hat es vor 3 Jahren begonnen und wir entwickeln seit zwei Jahren sehr intensiv an der neuen Plattform und haben schon hunderte Kunden, die Kundenfeedback mit Usersnap weltweit sammeln“, sagt Schremser. „Für uns war der entscheidende Grund für den Pivot, dass sich unser Wachstum nicht so entwickelt hat, wie wir uns das gewünscht haben und unser vorheriger Pfad mit Projektlaufzeiten begrenzt war, d.h. die Kunden haben nach dem Projekt gekündigt, obwohl sie uns gesagt haben, dass Usersnap ihnen extrem geholfen hat und sie es lieben.“

Nun sieht man sich mit einem neuen Team gut für die Zukunft aufgestellt. „Wir haben das Team in den letzten zwei Jahren verdoppelt und sind jetzt 20 Leute in Wien und Linz“, sagt Schremser. Ein großes Entwicklerteam werde von einem neuen CTO geleitet, daneben gebe es Produkt-Team und ein Growth-Team mit fünf Personen. „Das ist super spannend und hoffentlich geht es so weiter.“

Usersnap: Linzer Start-up schafft es in den Salesforce-Inkubator für Künstliche Intelligenz in San Francisco

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