Firmenwert

Warum Microsoft die Bewertung von 2 Billionen Dollar erreicht

Microsoft Store in Sydney. © Microsoft
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Nach Apple, das den Status im August 2020 erreichte, ist Microsoft nun das zweite Unternehmen der Welt, dass die Marke von 2 Billionen Dollar erreicht hat. Durch starke Zuwächse an der Börse hat die MSFT-Aktie ein neues Allzeithoch von fast 266 Dollar erreicht und damit die Bewertung des Software-Riesen auf die neue Rekordmarke gehoben.

Das bedeutet auch, dass Microsoft etwas mehr als zwei Jahre brauchte, um um eine weitere Billion Dollar zu wachsen. Die erste Billion erreicht der Software-Konzern aus Redmond, zu dem auch Linkedin, Nuance, GitHub, Skype oder Bethesda gehören, im April 2019. Um den Erzrivalen Apple überholen zu können, fehlen aber noch mehr als 200 Milliarden Dollar. Doch der Kurs steht gut. Seit Anfang des Jahres ist der Aktienkurs von MSFT um 20 Prozent gewachsen, innerhalb des letzten Jahres um 35 Prozent.

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Immer neue große Zukäufe

Auch wenn Microsoft immer wieder sehr große Marktchancen vergeigt hat – z.B. Smartphones, mobile Betriebssysteme, Search, Musik-Player – ging es mit dem Aktienkurs stetig bergauf – natürlich parallel zu stetig wachsenden Umsätzen und Gewinnen, die auch 2021 (wenn es so weiter geht) wieder Rekordwerte schaffen werden. Windows und ein immer größeres Cloud-Geschäft (Azure, Office365, Teams) sind die offensichtlichsten Treiber des Geschäfts, doch daneben gibt es noch viele weitere Standbeine, die sich der Konzern aus Redmond aufgebaut hat.

Denn auch über die Kernbereiche Cloud und Betriebssystem hinaus lässt Satya Nadella, als CEO seit 2014 im Amt, in viele andere Bereiche investieren – etwa Gaming, AI oder Mixed Reality. Und weil Redmond nicht alles alleine stemmen kann, werden immer wieder ganz große Zukäufe getätigt, darunter etwa:

  • Linkedin: 26,2 Milliarden Dollar (2016)
  • Github: 7,5 Mrd. Dollar (2018)
  • Bethesda: 7,5 Mrd. Dollar (2020)

Insgesamt hat Microsoft bisher mehr als hundert Firmen zugekauft, und 2021 waren es bereits vier große Übernahmen (ReFirm Labs, Kinvolk, Nuance, The Marsden Group). Und dabei gelingt dem Unternehmen das Kunststück, die Wettbewerbshüter nicht zu wecken. Anders als Amazon, Google, Apple oder Facebook wird Microsoft von den Kartellbehörden der USA und der EU weitgehend in Ruhe gelassen.

Rennen gegen AWS und Wettbewerbshüter

Übernahmen werden ohne großes Drama freigegeben – wohl auch, weil sich Microsoft bisher schlauerweise nirgendwo überbordende Marktmacht zukauft. Dazu sind die Erfahrungen mit der EU-Strafe wegen der Bündelung von Windows mit dem hauseigenen Browser Internet Explorer zu einprägsam gewesen. Allerdings mehren sich derzeit wieder die Zeichen, dass die Bündelung von Software rund um Teams ein Problem werden könnte (Trending Topics berichtete).

Künftig wird es Microsoft noch viel stärker um das Cloud-Geschäft gehen, schließlich bildet es das Fundament nicht nur für die eigenen Cloud-Services, sondern auch die Basis für unzählige Firmen, die ihr Online-Business auf Microsoft-Server aufbauen. Gegen Marktführer Amazon Web Services konnte man in den vergangenen Jahren immer mehr an Boden gut machen, auch wenn AWS weiter mit großem Abstand Marktführer geblieben ist.

CIS Q420

Auch in Österreich ist zu bemerken, dass Microsoft im Cloud-Geschäft stark vorprescht. Eine Milliarde Euro will der Konzern hierzulande für neue Cloud-Zentren investieren, in die die Daten von heimischen Großunternehmen wie Erste Bank und BAWAG einziehen sollen. Der Datendiskussion kann sich da Microsoft nicht entziehen – positioniert sich aber mittlerweile auch gerne als Partner für das europäische Cloud-Projekt Gaia X, das Unabhängigkeit von den USA sucht.

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Deals mit dem US-Militär

Kontrovers ist und bleibt Microsofts Geschäfte mit dem US-Militär. Zuletzt wurde ein neuer Großauftrag bekannt, bei dem der US-Software-Riese die United States Army mit einem so genannten Integrated Visual Augmentation System (IVAS) ausstatten wird – Soldaten bekommen AR-Headsets, um im Kampf überlegen mit Daten arbeiten zu können. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf 21,9 Milliarden Dollar über die nächsten zehn Jahre.

Interne Kritik an solchen Militär-Deals wurden von der Konzernführung zurückgewiesen. „Wir haben eine prinzipielle Entscheidung getroffen, dass wir den Institutionen, die wir in Demokratien gewählt haben, um die Freiheiten, die wir genießen, zu schützen, keine Technologie vorenthalten werden“, argumentierte CEO Nadella. Und machte wieder klar: So international aufgestellt, so kooperativ mit der EU, so verhaftet in verschiedensten Regionen: Microsoft ist und bleibt ein amerikanisches Unternehmen mit amerikanischen Interessen.

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