Entscheidung

5G-Technologie: Kein kompletter Bann für Huawei in Großbritannien

Ansturm auf 5G-Event am Mobile World Congress. © Huawei
Ansturm auf 5G-Event am Mobile World Congress. © Huawei

Die britische Regierung hat eine Entscheidung gefällt, die diesseits und jenseits des Atlantiks für ziemlich unterschiedliche Reaktionen sorgen wird: „Die britischen Betreiber sollten zusätzliche Schutzmaßnahmen einführen und Anbieter mit hohem Risiko von sicherheitskritischen Teilen des Telekommunikationsnetzes ausschließen“, heißt es in einem Statement, das soeben veröffentlicht wurde. Unterm Strich bedeutet das: Huawei wird nicht davon ausgeschlossen, in Großbritannien bei Telekomunternehmen Equipment für 5G-Netzwerke installieren zu dürfen und darf eingeschränkt am Ausbau teilnehmen.

Wie mehrmals berichtet kämpft Huawei seit mehr als einem Jahr gegen die US-Regierung unter Trump, die das chinesische Unternehmen auf eine Schwarze Liste setzte – unter der Annahme, Peking könnte seinen Einfluss auf Huawei dazu nutzen, um über die 5G-Technologie im Ausland zu spionieren. Die USA machten auch zuletzt Druck auf Verbündete wie Großbritannien, Huawei vom Ausbau bei 5G auszuschließen. Doch die Regierung unter Boris Johnson hat sich dagegen entschieden. Denn in UK bereits alle vier großen Mobilfunker auf Huawei-Technologie bei 5G – ein Rückbau oder Austausch würde viel Geld kosten. Stattdessen wird nur verlangt, dass Huawei nicht in sicherheitskritischen Teilen der Netzwerke verbaut werden darf.

+++ 5G-Ausbau: Wer hat Angst vor Huawei? +++

Wie entscheidet sich die EU?

Spannend wird nun, wie das restliche Europa (Huaweis größter Markt) weiter vorgehen wird. Zuletzt ist durchgesickert, dass sich auch die EU-Kommission gegen einen Bann von Huawei aussprechen wird. Erwartet wird die Sicherheitsempfehlung der EU-Kommission am Mittwoch, dem 29. Jänner. Dieser Empfehlung werden die EU-Mitgliedsstaaten vermutlich folgen. Bundeskanzler Sebastian Kurz sagte kürzlich, er wolle „technologieneutral agieren“, und zwar in enger Abstimmung mit der EU. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel sowie die deutschen Mobilfunker haben sich ebenfalls gegen einen Huawei-Bann ausgesprochen.

Für Großbritannien, dass noch diese Woche am 31. Jänner die EU verlässt, kommen nun spannende Zeiten zu. Im Alleingang wird das Land nun neue Handelsvereinbarungen mit den USA treffen müssen – und da könnte der Huawei-Entscheid kontraproduktiv sein. Denn Großbritannien ist im geheimdienstlichen Verbund der „Five Eyes“ mit den USA, Australien, Kanada und Neuseeland vertreten und historisch ein wichtiger Partner der USA.

In Kanada hat derweil die offizielle Anhörung zu einer möglichen Auslieferung der in den USA gesuchten Finanzchefin des chinesischen Konzerns Huawei begonnen. Meng Wanzhou, älteste Tochter des Huawei-Firmengründers Ren Zhengfei, werden Verstöße gegen die Iran-Sanktionen vorgeworfen. Sie wurde Anfang Dezember 2018 in Vancouver auf Verlangen der USA festgenommen.

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