Konflikt

Anonymous: Hacktivisten erklären Russland den Cyber-Krieg

© Mika Baumeister on Unsplash
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Es ist Ansichtssache, ob der Kosovokrieg 1999 oder die Hacker-Angriffe auf Estland 2007 als erster „Cyber-Krieg“ der Welt gelten. Seit dem Überfall russischer Truppen auf die Ukraine sind Cyber-Attacken jedenfalls eine zusätzliche Komponente in den blutigen Auseinandersetzungen. So wurden bereits vor dem Einmarsch der Russen im kleineren Nachbarland immer wieder Cyber-Angriffe auf Websites der ukrainischen Regierung und mehrere Banken gemeldet, außerdem hat sich eine Malware namens „HermeticWiper“ verbreitet – mit dem Ziel, in der Ukraine Daten zu löschen und Systeme lahm zu legen.

Auf ukrainischer Seite ist man sich der stark gestiegenen Bedeutung um die Hoheit im digitalen Raum ebenfalls bewusst. Deswegen hat das ukrainische Verteidigungsministerium in Hacker-Foren dazu aufgerufen, das Land bei der Verteidigung seines Cyberspace zu unterstützen. Schon bisher hat sich das Land vielen und großen virtuellen Attacken ausgesetzt gesehen. So etwa wurde die Ukraine 2017, mutmaßlich von russischen Angreifern, mit der Ransomware NotPetya (eine Version von Petya) attackiert. In Zuge dessen wurden Einrichtungen in den Bereichen Energie, Transport und Finanzen angegriffen, unter anderem wurde auch Überwachungssystem im ukrainischen Kernkraftwerk Tschernobyl offline gesetzt.

Anonymous wird reaktiviert

Nun hat sich auf ukrainischer Seite offenbar Widerstand formiert. Ein Kollektiv, das unter der alt bekannten Anonymous-Brand fährt, hat Russland via Twitter den Cyber-Krieg erklärt. Am Freitag wurden die Webseiten des russischen Verteidigungsministeriums, des Kremlin, der Duma und der größten Bank im Land, der Sberbank, mittels DDoS-Attacken offline genommen – sie sind teilweise aber wieder normal erreichbar. „Wir sind auf alle sich entwickelnden Situationen vorbereitet und haben Szenarien für den Schutz der Gelder, Vermögenswerte und Interessen unserer Kunden ausgearbeitet, um den normalen Betrieb aller unserer Funktionen zu gewährleisten“, versucht Sberbank seine Kund:innen zu beruhigen.

Ebenfalls angegriffen wurde die Webseite des russischen Staatssenders Russia Today (RT News), der im Westen als Propaganda-Medium des Kreml wahrgenommen wird. Zur Stunde ist die Webseite weiterhin nicht erreichbar. Hier wie bei den anderen Angriffen auf andere russische Webseiten ist nicht klar, wer genau dahinter steckt.

Ebenfalls haben sich die selbst ernannten „Belarusian Cyber-Partisans“ formiert. Sie haben sich auf die Seite der ukrainischen Hacktivisten gestellt, nennen sich selbst „ethische Hacker“ und haben Putin, dem Kremlin und dem „imperial regime“ den Kampf angesagt. Um sich zu finanzieren, wollen sie Bitcoin-Spenden annehmen. Wer hinter dieser Formierung steckt und ob es sich tatsächlich um Menschen in oder aus Belarus handelt, ist nicht bestätigt.

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