AT:net-Programm: Dieses Jahr wurden bereits 26 Startups mit insgesamt 3,5 Millionen Euro gefördert
Wenn österreichische Startups dieser Tage mit Jubelmeldungen zu frischen Fördergeldern an die Öffentlichkeit gehen, dann hat das einen Hintergrund: Sie haben wahrscheinlich eine Zusage der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) für das AT:net-Programm bekommen. Dieses wurde heuer bereits zum fünften Mal ausgeschrieben und fördert die Markteinführung und Etablierung digitaler Anwendungen und Produkte sowohl von bestehenden, größeren Unternehmen als auch von neuen Startup-Initiativen. Zwischen 10.000 und 200.000 Euro können sich Unternehmer bei AT:net, erfüllen sie die Voraussetzungen, holen.
Wie die FFG gegenüber Trending Topics bestätigt, haben dieses Jahr bis dato 26 Startups rund 3,5 Millionen Euro an Fördergeldern zugesagt bekommen. Da derzeit teilweise noch Bonitätsprüfungen und Vertragsabschlüsse stattfinden sowie in der zweiten Jahreshälfte noch ein zweiter Call dazukommt, werden im Laufe des Jahres voraussichtlich noch viele weitere Förderzusagen dazukommen. Insgesamt können über das AT:net-Programm 2018 14 Millionen Euro vergeben werden.
Die geförderten Startups
Da einige der geförderten Startup-Projekte noch Vertraulichkeitsvereinbarungen unterliegen, kann die FFG aktuell nicht alle geförderten Jungfirmen bekanntgeben. Gegenüber Trending Topics wurden folgende geförderten Startups bestätigt:
- markta.at (digitaler Bauernmarkt)
- Bitmovin Analytics (Video-Analyse-System mit Echtzeit-Auswertung)
- GlucoTab (Diabetes-Management im Krankenhaus)
- BauMaster (digitales Baustellenmanagement)
- BitPanda Crypto Currency Market (Handels-Plattform für Kryptowährungen)
- LeReTo (juristisches Online-Recherchetool)
- Helferline (Online-Plattform für die Vermittlung von Technikhilfen)
- Kaufberater AI (Künstliche Intelligenz für eCommerce)
- Gleebees ESLC System (Electronic Shelf-Label)
- Anabel (Online-Plattform für Screening der psychischen Arbeitsbelastung)
- Kesselfuchs (Digitalisierung von Handwerks-Branchen)
- Formunauts (elektronisches Fundraising für NGO)
Zu wenig Budget für alle „förderungswürdigen“ Projekte
Seit dem Start des AT:net-Programms, das früher vom Bundeskanzleramt und jetzt vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort ausgeschrieben wurde und von der FFG abgewickelt wird, gab es laut FFG 523 eingereichte Projekte. 286 davon, also etwas mehr als die Hälfte, wurde als „förderungswürdig“ eingestuft. Allerdings geht sich das Budget – bewilligt sind 28 Millionen Euro für die gesamte Laufzeit – nur für 218 Projekte aus. Würde die FFG alle 286 förderungswürdigen Projekte unterstützen, bräuchte es der Förderungsgesellschaft zufolge ein Fördervolumen von 35 Millionen Euro.
Wie eingangs erwähnt, werden nicht nur Startup-Projekte, sondern auch Projekte von größeren Unternehmen vom AT:net-Programm unterstützt. Insgesamt wurden über das Förderprogramm 2018 bisweilen 42 Firmen (davon wie gesagt 26 Startups im engeren Sinne) mit insgesamt 5,9 Millionen Euro (davon 3,5 Mio. Euro für Startups) finanziell unterstützt. Das bedeutet auch: Der Anteil der Startups an den geförderten Unternehmen ist über die Jahre stark gewachsen – 2016 waren 36 Prozent der geförderten Firmen Startups, 2017 bereits 48 Prozent – und dieses Jahr sind es bereits 62 Prozent.