Kommentar

Kryptos sind auch Ende 2021 kein verlässlicher Schutz gegen Inflation

Bitcoin. © Art Rachen on Unsplash
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Eigentlich hätte es sich am Wochenende an den Krypto-Börsen abspielen müssen. Denn am Freitag wurde die Inflationsrate in den USA bekannt. 6,8 Prozent, so viel sind die Konsumpreis im Vergleich zum Monat des Vorjahres seit fast 40 Jahren nicht mehr gestiegen. Damit hat die Teuerungswelle in der größten Ökonomie im November 2021 noch einmal einen Zahn zugelegt und die Entwertung des Dollar beschleunigt.

Ende 2020, als sich der erste Staub der Corona-Krise legte, begannen Unternehmer wie Michael Saylor von MicroStrategy zu predigen, dass Bitcoin ein „Hedge“ sei – also eine Absicherung gegen eine zu erwartende Entwertung von Fiatgeld wie Dollar oder Euro in Folge der Billionen schweren Hilfsmaßnahmen für die angeschlagenen Volkswirtschaften. Während frische Dollars und Euros en masse gedruckt wurden, kommen immer weniger neue BTC auf den Markt. Besser als ein knappes Gut zu halten als Fiat, das von Zentralbanken beliebig nachgedruckt wird.

Die Botschaft von Saylor und anderen verbreitete sich immer mehr. Bitcoin und andere Krypto-Assets galten für immer mehr Menschen als Schutz gegen die Inflation. Sollen Dollar oder Euro doch ihren Wert verlieren, BTC, ETH und Co gleichen diese Wertverluste nicht nur aus, sie wachsen immer weiter. Mit steigenden Inflationsraten sah man auch steigende Krypto-Preise – das Narrativ war perfekt.

 

Doch taugt dieses Narrativ ein Jahr, nachdem es in die Welt kam, noch etwas? Derzeit sieht es nicht so aus. Denn nun hat man bereits mehrmals gesehen, dass steigende Inflationsraten auch zu mehr Nachfrage am Markt für Krypto-Assets sorgte. Im Gegenteil: Nach der Bekanntgabe der neuesten Inflationsraten in den USA bzw. der Eurozone kam es nicht zu Preisanstiegen bei BTC, im Gegenteil: Seit Freitag befinden sich Bitcoin und Co. eher im leichten Sinkflug.

6,8%: Inflation in den USA erreicht höchsten Wert seit 39 Jahren

BTC pendelte 2021 zwischen 30.000 und 68.000 Dollar

Während die Inflationsrate stetig steigt, pendelt Bitcoin nach wie vor stark zwischen Hochs und Tiefs. BTC startete mit etwa 30.000 Dollar ins Jahr 2021, stieg im Mai auf 63.000 Dollar hoch, um dann im Juli wieder auf unter 29.000 Dollar zu fallen, um dann im November auf 67.000 Dollar zu steigen – und dann wieder auf heute 42.000 Dollar zu fallen. Das ist eine enorme Schwankungsbreite, die relativ wenig mit einem stabilen Aufwärtskurs zu tun hat.

Was natürlich viele Beobachter:innen sehen, ist die Performance von Bitcoin im Laufe des letzten Jahres. Auch wenn die Achterbahnfahrt rauf und runter ging – immer Vergleich zu Goldpreis, der in den vergangenen 12 Monaten etwa 2 Prozent verlor, ist BTC ein unglaublich starkes Investment. 144 Prozent stehen im Jahresvergleich hinter dem Plus. Doch um diese 144 Prozent auch einzustreichen, dazu brauchte es alleine in diesem Jahr sehr starke Nerven – und keiner weiß, welche Kapriolen BTC und Co. in den nächsten Tagen schlagen werden. Kann sein, dass die Kurse auf Inflationsraten reagieren, kann auch sein, dass ein Tweet von Elon Musk sie in den Himmel/den Keller schicken.

Berechenbar sind Bitcoin und Co. auch 2021 nicht geworden. Und damit gleichen Kryptos weiterhin eher einem Casino denn einem Schutzschild gegen makroökonomische Trends.

Preisentwicklung BTC (Gelb) vs. Preisentwicklung Gold (Blau) innerhalb der letzten 12 Monate.
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