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Blockpit: Die Erkenntnisse und Erfahrungen nach einem Jahr Krypto-Wahnsinn

Das Team von Blockpit. © Blockpit
Das Team von Blockpit. © Blockpit

Vor einem Jahr trugen CEO Florian Wimmer und seine Co-Founder die Blockpit GmbH ins Firmenbuch ein. Die Idee: ein nahtloses Steuer- und Monitoring-Tool für Kryptotrader. Ein Jahr später arbeiten fünfzehn Menschen im Team. Zum 1. Geburtstag teilt Wimmer seine Erfahrungen und Erkenntnisse als Gründer eines jungen Unternehmens, das einerseits rapide wächst und sich andererseits in einem schwierigen Marktumfeld bewegt.

Der Kryptomarkt war nichts Neues für uns. Wir hatten vor der Gründung von Blockpit schon vieles ausprobiert: Mining, Daytrading und Beteiligungen an ICOs. Als wir die ersten Gewinne erzielten, traf uns die harte Wahrheit, nämlich dass darauf Steuern anfallen – und zwar auf jeden einzelnen Trade. Wir hatten über unsere eigenen Aktionen den Überblick verloren und waren uns sicher, dass wir damit nicht alleine sind. Professionelle Day-Trader handeln auf mehreren Exchanges und haben hunderte Transaktionen pro Tag. Banken verlangen ab einer gewissen Summe Herkunftsnachweise, wenn Trader versuchen Gewinne zu realisieren. Auch für diesen Zweck ist eine lückenlose Dokumentation der Trades nötig. Erste Versuche unsere eigenen Einkünfte über Excel oder andere Softwarelösungen zu berechnen, scheitern kläglich.

Steuer-Tool für alle Trader

So entstand unsere Vision, ein Tool zu entwickeln, in dem alle Arten von Einkommen automatisch importiert werden und übersichtlich aufgezeichnet werden. Drei der Gründer hatten schon einige Jahre bei KPMG verbracht und hatten Expertise in Steuerfragen aufgebaut. So begannen wir selbst eine Software zu basteln, die unseren Ansprüchen als Tradern genügen sollten. Mathias Maier kam als Co-Founder und CTO an Bord und brachte den technischen Background mit, um eine Software zu basteln, die unseren eigenen Ansprüchen genügen sollte.

Am 28. August 2017 wird die Blockpit GmbH ins Firmenbuch eingetragen, wenige Monate später geht eine Betaversion der Plattform online. Anfang 2019 soll die erste Vollversion verfügbar sein. Um die Erweiterung des Tools zu ermöglichen und weltweit zu expandieren, führen wir derzeit einen Tokensale durch, der bis zu 12,5 Millionen Euro einbringen soll.

Den Tunnelblick vermeiden

Der Markt ist jung, volatil und Korrekturen sind unvermeidlich. Aber ein gutes Produkt wird sich durchsetzen, egal in welchem Markt. Das Potenzial der Blockchain-Anwendungen streitet niemand mehr ab. Konzerne wie IBM oder VW setzen auf die Technologie. Die Börse Stuttgart will Trader mit Kryptowährungen handeln lassen (Trending Topics berichtete) und McKinsey schätzt, dass 90 Prozent aller Banken in Europa, Nordamerika und Australien mit Blockchain experimentieren. Es ist also schon lange nicht mehr so, dass nur Cypher-Punks und Idealisten von einer Umwälzung des Geldsystems durch die Blockchain träumen, sondern dass handfeste Innovation entsteht, die sämtliche Branchen betreffen wird.

Auf diesen Zug sprang auch der Accelerator 500 Startups aus dem Silicon Valley auf und rief einen eigenen Blockchain-Inkubator ins Leben, zu dem wir mit nur fünf anderen Unternehmen zugelassen wurde. Es ist eine große Ehre für uns. Robert Neivert hat seine Entscheidung uns aufzunehmen so erklärt, dass wir die ersten sind, die sich mit der komplexen Steuerthematik im Krypto-Bereich seriös und kompetent auseinandersetzen und so international einen entscheidenden Vorteil haben.

Lieber keine Equity-Investoren

Das schlechte Bild, welches Crypto und ICOs in den letzten Monaten durch viele Scams erfahren haben, wäre der größte Grund einen Tokensale auszuschließen. Es ist einfach schwierig als seriöses Projekt wahrgenommen zu werden. Außerdem bedeutet ein ICO einen enormen Ressourcen und Zeitaufwand, das muss jungen Unternehmen einfach bewusst sein. Der aktuelle Bären-Markt war zum Zeitpunkt, als wir uns für den ICO entschieden haben noch nicht absehbar. Musste ich die Entscheidung heute noch einmal treffen, würde sie vielleicht anders ausfallen.

Wir haben uns im übrigen gegen klassische Investoren entschieden, weil es in diesem Markt noch keine passenden Equity-Partner gibt, die einen strategischen Mehrwert im Gegenzug zu den Mitspracherechten im Unternehmen geboten hätten. Wir wollten die Entwicklung durch Shareholder mit wenig Know-how in unserem Bereich nicht unnötig bremsen.

Ohne Partner geht nichts

Dennoch – ohne vertrauensvolle Partner geht nichts. Wir haben sie in der Blockchain-Szene gesucht und auch gefunden: Bei der technischen Umsetzung unseres Token-Sales erhalten wir Unterstützung vom Bitcoin-Broker Coinfinity aus Graz. Coinfinity bildet mit ihrem bestehenden Geschäftsmodell viele Aspekte sehr gut ab, wenn es um Krypto-Zahlungsverkehr geht.

Daher sind sie für uns der ideale Partner, um die nötige Struktur für die ICO-Abwicklung zu implementieren. Auch mit Jürgen Höbarth, Exil-Wiener in Hong Kong sind wir im ständigen Austausch. Das Feedback ist wichtig, um den Tunnelblick zu vermeiden, der zwangsweise entsteht, wenn man zu lange nur im Team an den Projekten feilt.

Vertrauen und Bauchgefühl

Persönlich verlasse ich mich bei Entscheidungen auf meinen Bauch. Natürlich wäge ich das Für und Wider ab und hinterfrage meine Ideen dauernd. Aber letztendlich trug mich mein Bauch verlässlich durch die Herausforderungen im ersten Jahr. Wenn es darum ging Stakeholder zufriedenzustellen, die richtigen Leute für die offenen Stellen zu finden und die Administration nach meinen Vorstellungen aufzubauen, dann habe ich mich auf meine Intuition verlassen können.

Die richtigen Wegbegleiter zu finden, ist in den ersten Jahren essenziell für ein junges Unternehmen. Das Gefühl muss von Anfang an hundertprozentig stimmen. Diese Filterfunktion ist eine der wichtigsten Eigenschaften, die ein Gründer mitbringen muss.

Skalierung geht nicht ohne Teamwork

Wir haben in diesem Jahr gelernt, dass wir mit unseren schmalen Strukturen sehr schnell auf Veränderungen reagieren können. Um effizient zu arbeiten, dokumentieren wir Prozesse so gut wie möglich. So sehen wir, wo wir Verbesserungsbedarf haben. Das strukturierte Arbeiten hat sich auch als bestes Werkzeug herausgestellt, damit neue Mitarbeiter schnell in ihre Rollen finden. Das beste Beispiel dafür ist unsere interaktive Weltkarte CryptoTaxMap.org.

Dort können User Steuerinformationen für jedes Land abrufen und sich an Projekten beteiligen, indem sie fehlende Informationen einreichen. Ohne eng gestrickte Kommunikation und das Wissensmanagement im Hintergrund hätten wir die Karte niemals so reibungslos umsetzen können. Skalierbarkeit lässt sich nur mit Strukturen abbilden, die von vornherein darauf ausgelegt sind.

Theoretisch klingt das alles sehr einfach, aber ohne den unbedingten Zusammenhalt im Team und den Glaube an die gemeinsame Vision wäre das alles Schall und Rauch. Ein Geburtstag ist ein guter Zeitpunkt um zu reflektieren, aber auch um ein bisschen in die Zukunft zu blicken. Wir sind schon sehr gespannt, wo wir in einem Jahr stehen.

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