China: Neuerlicher Lockdown legt Hardware-Hub Shenzhen lahm
Während in Europa der Ukraine-Krieg alles überschattet und sogar die vielen Öffnungsschritte nach Restriktionen vergessen machen lässt, sind in China wieder Lockdowns angesagt. Denn in dem Land mit mehr als einer Milliarde Menschen wurden fast 3.400 neue Corona-Fälle an einem Tag registriert – das ist die die höchste Zahl an Neuansteckungen seit Februar 2020. Zum Vergleich: In Österreich gibt es aktuell täglich zwischen 40.000 und 50.000 neue Fälle, in Deutschland etwa 250.000.
Und schon wird in China wieder die Notbremse gezogen. Die etwa 3.400 Fälle betreffen 19 verschiedene Regionen, über die nun Lockdowns bzw. strenge Bewegungseinschränkungen verhängt wurden. Betroffen sind nicht nur die 26 Millionen Einwohner von Shanghai, die neun Millionen von Changchun und die neun Millionen von Qingdao, sondern auch die Bewohner:innen von Shenzhen gleich bei Hongkong. Dort gibt es nun einen neuerlichen Lockdown für seine 17 Millionen Einwohner:innen.
Weiter Null-Covid-Strategie
Und weil Shenzhen eine der wichtigsten Produktionsstätten weltweit für Computer-Hardware ist, trifft dieser neue Lockdown auch Tech-Riesen wie Apple und Samsung. Denn in Shenzhen produziert Foxconn der Weltgrößte Auftragshersteller, für diese und andere Marken (u.a. iPhones). Auch die chinesischen Riesen Huawei, Tencent und Oppo sitzen in Shenzhen, sowie viele weitere Hardware-Hersteller. Sie müssen nun eine Woche ihre Produktion einstellen, und das wird mittelfristig Auswirkungen auf Lieferketten haben.
Anders als etwa die USA und Europa, verfolgt China weiterhin eine Null-Covid-Strategie und reagiert mit sehr scharfen Maßnahmen, um eine weitere Verbreitung einzudämmen. Anders als im Westen gibt es in China unter dem autoritären Regime aber auch keine Corona-Demos, bei denen Öffnungen oder eine andere Corona-Politik als die vorgegebene gefordert werden könnten. Gegenüber dem Ausland hat sich das Land mittlerweile stark abgeschottet.