diclaro: Kostenloser Videochat für Schulklassen startet
Wenn die Corona-Krise eines gezeigt hat, dann ist es Folgendes: wie wenig das Bildungssystem bisher digitalisiert ist. Auch deswegen sehen Unternehmen und Startups, die EduTech anbieten, nun ihre große Zeit gekommen. „Es wird das erste Mal einen richtigen Push für EduTech geben“, sagt auch Investor Hansi Hansmann erst kürzlich im Interview mit Trending Topics.
Und schon poppt die nächste E-Learning-Lösung in Österreich auf: diclaro. Dabei soll es sich um ein „virtuelles Klassenzimmer“ handeln, das Lehrer und Schüler nutzen können. „diclaro ermöglicht es Kindern und Jugendlichen, unterrichtet zu werden, ohne in die Schule zu müssen. SchülerInnen suchen sich einen verfügbaren Termin aus, LehrerInnen unterrichten per Videokonferenz über das Internet“, heißt es seitens der Macher. Schüler können sich damit also Videochat-Unterrichtseinheiten mit dem Lehrer ausmachen.
Hinter dem neuen Tool, das heute, Freitag, gelauncht ist, stecken die Linzer Digital-Agentur spectory von Lukas Greul und Valentin Koch und die Wiener Kommunikations-Agentur offroad communications von Raphael Remhof und Thomas Candussi. Sie haben gemeinsam im März damit begonnen, diclaro zu entwickeln.
Mit Kalender und Webspace
„Aktuell verwenden wir Peer-to-Peer-Funktion von Twilio und arbeiten an einer eigenen Lösung auf React-Basis“, sagt Raphael Remhof im Gespräch mit Trending Topics über die Video-Conferencing-Technologie im Hintergrund. Derzeit gibt es allerdings nur die Möglichkeit für einen Privatchat zwischen zwei Teilnehmern, in demFall also zwischen einem Lehrer und einem Schüler. Das Team arbeit daran, um so schnell wie möglich auch Gruppen-Videos zu ermöglichen, damit wirklich eine ganze Klasse teilnehmen kann.
Damit Lehrer und Schüler zusammenfinden, haben die Macher von diclaro folgendes Anmeldesystem eingesetzt. „Jeder Lehrer hat eine ID und gibt diese an die Schüler. Damit kommen die Schüler ohne Dateneingabe zum Lehrerprofil“, sagt Remhof. „Hier gibt es dann einen Kalender, wo die Stunden sind, die man beim Lehrer buchen kann sowie die Unterrichtsunterlagen zum runterladen und hochladen.“ Im webspace können etwa Aufgaben zur Kontrolle für den Lehrer abgegeben werden.
Für die Dokumente gibt es für jede Klasse einen eigenen Webspace, vorerst ist das Speichervolumen unbeschränkt. „Der Webspace ist pro Lehrer und ist aktuell unlimitiert, wobei wir natürlich schauen müssen wie sich das entwickelt“, sagt Remhof. Das Beste an dem Tool ist aber, dass es kostenlos verwendbar ist. Remhof: „Aktuell ist es komplett gratis für Lehrer und Schüler und es soll auch so bleiben. Wir finanzieren alles selber und suchen Unterstützung bei Sozialpartnern und um Förderungen an.“