Die Imkerei: „Die Bestellungen sind durch die Decke gegangen“
2013 hat der Oberösterreicher Florian Peterstorfer seinen Manager-Job an den Nagel gehängt und sein Leben den Bienen gewidmet. In wenigen Jahren hat er es geschafft, mit „Die Imkerei“ eines der erfolgreichsten Bienen-Startups des Landes hochzuziehen. Mit Wein, Nahrungsergänzungsmittel oder Gin auf der Basis von Honig ist mit seinem Kleinunternehmen sogar gut durch die Corona-Zeit gekommen. Geholfen hat ein Auftritt in der TV-Show „2 Minuten 2 Millionen“, deren Ausstrahlung in den Lockdown fiel. „Der Webshop hat ganz stark von der Ausstrahlung profitiert. Die Bestellungen sind durch die Decke gegangen“, verrät Peterstorfer. „In den ersten 48 Stunden konnten wir 20.000 Euro Umsatz machen. Und das mit Honig“.
Angefangen hat alles 2015. Nach einer Bildungskarenz machte sich der damalige Vertriebsleiter als Imker selbstständig. „Die Königsklasse ist es ja, zu verkaufen, was man selbst produziert hat“, sagt der Bienenexperte, der den Schritt niemals bereut hat, wie er betont. Mit seiner „Die Imkerei“ produziert er Bio-Honig, aus dem er innovative Produkte kreiert.
Bestseller Bienenbrot
Peterstorfers Honigwein ist nicht süß, wie man das von Met gewohnt ist, sondern trocken, was Österreicher bevorzugen würden. Auch Honig-Gin hat er im Angebot, in der TV-Show sorgte er aber mit einem Nahrungsergänzungsmittel für Aufsehen: Bienenbrot, das ist Blütenpollen, der von den Bienen durch Fermentation haltbar gemacht wird, ist reich an Nährstoffen, „schmeckt aber eigenartig“, erklärt Peterstorfer. Also hat ihn der Jungunternehmer in Kapseln gefüllt – so spare man sich das Geschmackserlebnis, profitiere aber von den gesunden Inhaltsstoffen.
Die Bienenbrot-Kapseln waren in der Corona-Zeit laut Peterstorfer der Bestseller: „Weil sie das Immunsystem unterstützen“. Der TV-Auftritt habe nicht nur für einen kurzfristigen Hype gesorgt, erzählt der Jungunternehmer: „Es kommen schon viele Folgebestellungen herein. Das tut man ja nur, wenn man von einem Produkt überzeugt ist“. Überzeugt waren auch die TV-Investoren, die bei dem Jungunternehmen eingestiegen sind. Gleich alle fünf Investoren unterstützen Peterstorfer mit 120.000 Euro und bei Vermarktung und Vertrieb.
Zusammenarbeit als Rüstzeug für die Zukunft
Um auch für die Zukunft gut gerüstet zu sein, setzt Peterstorfer für „Die Imkerei“ stark auf die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen. So betreut er zum Beispiel die Bienenstöcke großer Bienenschutzprojekte von Firmen wie dem Kunststoffhersteller Greiner. Auch mit seiner Bank verbindet ihn mittlerweile mehr: „Zuerst war es eine normale Bankkunden-Beziehung, jetzt ist eine enge Kooperation daraus geworden“, beschreibt er seine Zusammenarbeit mit der Sparkasse, die ihn in den vergangenen Monaten stark unterstützt habe. „Wenn dir jemand in der Dimension hilft, bekommt das schon einen neuen Wert.“
So habe ihm die Bank mit Social-Media-Aktivitäten, Magazin-Berichten oder einem Podcast geholfen. Besonders überzeugt ist Peterstorfer von dem Startup-Hub „Startrampe“, den die Sparkasse Oberösterreich in der Linzer Tabakfabrik eingerichtet haben. Dort werden Jungunternehmen mit Beratungen und Workshops unterstützt, aber auch mit Räumen – Peterstorfer will dort 2021 den Jahrestag seiner Investmentrunde feiern. „Die Claims der Imkerei, ‚I’m a beeliever‘, und der von Erste Bank und Sparkasse, ‚Glaub an dich‘, passen auch sehr gut zusammen“, lacht der Gründer