Kapsch: Große Menschenmengen in Corona-Zeiten automatisch steuern
Die ersten Geschäfte sperren wieder auf, langsam und unter ständiger Beobachtung soll die österreichische Wirtschaft nach den strikten Coronavirus-Beschränkungen wieder anlaufen. Demnächst werden auch größere Geschäftsflächen wieder öffnen und das eine oder andere Großraumbüro wieder belebt. Gleichzeitig werden auch wieder mehr Menschen in öffentliche Verkehrsmittel einsteigen. Damit das gut klappt, müssen mitunter Menschen gezählt, Krankheitssymptome und Maskenpflicht beobachtet und kontrolliert werden – Maßnahmen, die in Coronavirus-Zeiten auch in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sinnvoll sind. Mittlerweile kann das weitgehend automatisiert passieren.
„Das Steuern von großen Menschenmengen als Sicherheitsmaßnahme wird uns in vielen Bereichen noch länger begleiten“, sagt Jochen Borenich, Vorstand Kapsch BusinessCom. Um das zu gewährleisten bietet das Technologie-Unternehmen einige Lösungen an, die nun unter dem Titel „Smart Crowd Management“ gebündelt wurden. „Dieser modulare Baukasten ist darauf ausgelegt, Bereiche wie Empfang, Registrierung oder Geschäftseingang intelligent zu erfassen, zu steuern und zu betreuen – im öffentlichen wie im privaten Bereich, im Krankenhaus ebenso wie im Industriegebäude oder einer Bildungseinrichtung – überall dort, wo viele Menschen zusammenkommen“, so Borenich.
Alarm, wenn zu viele Menschen im Raum sind
„Es geht hier meist im Wesentlichen um eine Beschränkung der Zahl an Menschen, die sich gleichzeitig in einem Gebäude oder Raum aufhalten dürfen und um das Reduzieren von möglichen Risikofaktoren“, so der Kapsch BusinessCom-Vorstand. Das kann mithilfe von Kameras und Sensoren in Zusammenwirkung mit intelligenter Software weitgehend automatisiert werden. Ein- und Ausgänge werden überwacht und die Daten an ein zentrales Dashboard geleitet. Wird die zugelassenen Personenzahl überschritten, kann ein automatischer Alarm an Smartphones oder Tablets geleitet werden. Für Unternehmen mit mehreren Büros oder Geschäften funktioniert diese Überwachung auch Standort-übergreifend.
„Ein sinnvoller Einsatzbereich dieser Leitsysteme könnten Bildungseinrichtungen sein“, so Borenich. Am Eingang eines Hörsaales oder Seminarraumes ist auf einer Anzeigetafel zu sehen, wieviele Studenten sich darin bereits befinden. Ab einer gewissen Zahl, werden Menschen zu einem anderen Raum geleitet.
Persönliche Daten würden dabei nicht gespeichert: „Es geht bei all diesen Lösungen um das situative automatische Erfassen von anonymisierten Daten. Intelligente Systeme leiten daraus dann Alarme, Informationen an die Betroffenen oder Steuerungsmechanismen ab, um mit großen Personenmengen umgehen zu können. Es werden dabei keine personenbezogenen Daten gespeichert. Dennoch sollte der Einsatz einiger dieser Lösungen daten- und arbeitsschutzrechtlich im Vorfeld stets geprüft werden“.
Künstliche Intelligenz erkennt Schutzmasken
Die Kameraüberwachung kann mit Technologien von Kapsch auch für ganz spezifische Anforderungen der Coronavirus-Krise aufgerüstet werden. Laut Borenich könnte damit etwa in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen die Sicherheit erhöht und die Ansteckungsgefahr gesenkt werden: „So lässt sich beispielsweise mit Fieberwärmebildkameras kontaktlos die Körpertemperatur von Personen messen oder auch Schutzmasken erkennen und deren richtiges Tragen kontrollieren“. Eine künstliche Intelligenz erkennt auf dem Wärmebild automatisch, ob eine Person eine Maske trägt oder nicht – eine Information, die wiederum in intelligente Leitsysteme fließen könnte. „Insbesondere in großen Gesundheits- und Pflegeinrichtungen können durch den Einsatz von solchen Technologien Risikogruppen in hohem Maße geschützt werden“.