Bei PayPal bezahlt man nicht wirklich mit Krypto. Man verkauft Krypto an PayPal.
In den USA bekommen immer mehr der PayPal-Nutzer die Möglichkeit, „Checkout with Crypto“ zu nutzen, wie die neue Funktion heißt. Dass der Payment-Riese nun Bezahlfunktionen mit Bitcoin, Bitcoin Cash, Ethereum und Litecoin in seine App integriert, hat in der Krypto-Industrie für Schockwellen gesorgt. alleine die Ankündigung im Oktober 2020 hat die Kurse von BTC und LTC nach oben schießen lassen, und der offizielle Start diese Woche trägt sicher dazu bei, dass die Krypto-Kurse wieder gut im grünen Bereich liegen.
Was man bei all dem Hype rund um den Einstieg des börsennotierten US-Unternehmens in das Geschäft mit Krypto-Assets wissen sollte: PayPal tritt hier nicht als Vermittlungsdienst auf, der etwa eine Bitcoin-Zahlung eines Kunden an einen Händler technisch ermöglicht. Denn in Wirklichkeit passiert Folgendes: Wenn man sich mit der Zahlung mittels BTC, LTC, ETH oder BCH entscheidet, dann wird das ausgewählte Asset in Dollar (und später Euro) umgewandelt, und der Händler bekommt das Fiatgeld ausbezahlt. Niemals kommt ein Händler mit dem Krypto-Asset in Berührung, sondern es bleibt bei Paypal.
Die Konvertierung kostet was
„Sobald Sie den Kauf bestätigen, wird die Kryptowährung von PayPal in Ihrem Namen in USD umgewandelt und die Transaktion ist abgeschlossen. Sie erhalten sowohl einen Beleg über den Krypto-Verkauf als auch eine Quittung für den gekauften Artikel“, heißt es dazu seitens PayPal. Man verkauft BTC oder ETH also an die US-Firma. Diese rühmt sich auch noch dafür, dass sie keine Transaktionsgebühr für den Checkout mit Kryptowährungen erheben würde. Doch dem Kunden kostet der Service natürlich schon etwas, weil PayPal eine Umrechnungsspanne bei der Konvertierung von Kryptowährungen in USD eingebaut hat.
Derzeit wird „Checkout with Crypto“ nur in den USA angeboten, später soll das Angebot auch nach Europa kommen. PayPal hat sich in der jüngeren Vergangenheit als sehr hungrig nach Bitcoin und Co gezeigt und große Mengen an BTC zugekauft. Dieses wird in der App den Nutzern auch zum Kauf angeboten (Trending Topics berichtete).
Dass es auch anders geht, zeigt das niederösterreichische Startup Salamantex. Dieses bietet Händlern in Kooperation mit anderen Firmen bereits seit mehreren Jahren Terminals für ihre Geschäfte an, damit sie neben Kreditkarte und Cash auch die Bezahlung mit Krypto-Assets (in dem Fall Bitcoin, Ether, Litecoin, XRP, Stellar und Dash) anbieten können. Bei Salamantex können sich die Händler aber entscheiden, ob sie lieber Euro bekommen oder ob sie wirklich die Krypto-Assets entgegen nehmen.
Salamantex: Krypto-Payment-Startup launcht in ersten Shops und Restaurants