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Celsius Network: Lending-Plattform hat Konkurs angemeldet

Alex Mashinsky, Gründer von Celcius Network. © Piaras Ó Mídheach/Web Summit via Sportsfile
Alex Mashinsky, Gründer von Celcius Network. © Piaras Ó Mídheach/Web Summit via Sportsfile
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„Banks are not your friends“ hatte Alex Mashinsky noch im November 2021 bei seinem Auftritt in Lissabon am Web Summit stehen. Im Juli 2022 ist nun klar: Auch sein Unternehmen Celsius Network, das als eine Art Neuerfindung des Kredits vermarktet wurde, ist kein Freund der Nutzer:innen. Denn, es war absehbar, die Online-Plattform für Krypto-Kredite hat nun Konkurs angemeldet. Das Unternehmen hat Krypto-Kredite vermittelt und Verleiher:innen mit hohen zinsähnlichen Erträgen (bis zu 18% effektiver Jahressatz) gelockt, um einzuzahlen.

Doch ob die Leiher ihre Krypto-Assets jemals zurück bekommen werden, ist mehr als fraglich. Im Juni ist Celsius Network ins Strudeln gekommen. Nach dem Kollaps von Terra/LUNA und dem Crash des gesamten Krypto-Marktes musste das 2017 gegründete Unternehmen Auszahlungen an seine Nutzer:innen stoppen. Noch stehen dem Unternehmen eigenen Angaben zufolge etwa 167 Millionen Dollar zur Verfügung, um eine Restrukturierung durchzuführen. Doch Auszahlungen an jene, die noch Krypto-Assets in der Plattform liegen haben, wird es auf absehbare Zeit nicht geben.

Offen ist auch die Frage, was der Konkurs nun für die Nutzer:innen des deutschen Krypto-Startups Nuri bedeutet, das mit Celsius Network eine Partnerschaft für das Bitcoin-Ertragskonto hatte. Auch dort wurde die Auszahlungsfunktion pausiert, Kund:innen kommen nicht mehr an ihre BTC heran.

Auszahlungsstopp bei Celsius Network trifft deutsche Krypto-Bank Nuri

Bank Run sollte verhindert werden

„Die heutige Einreichung folgt auf die schwierige, aber notwendige Entscheidung von Celsius im letzten Monat, Abhebungen, Swaps und Überweisungen auf der Plattform zu pausieren, um das Geschäft zu stabilisieren und die Kunden zu schützen“, heißt es in einer Aussendung. „Ohne die Pause hätte die Beschleunigung der Abhebungen dazu geführt, dass bestimmte Kunden – die als erste gehandelt haben – vollständig ausgezahlt worden wären, während andere darauf hätten warten müssen, dass Celsius den Wert von illiquiden oder längerfristigen Anlagegeschäften abschöpft, bevor sie eine Rückzahlung erhalten.“ Sprich: Man wollte einen Bank Run verhindern, das Unternehmen hätte nicht genug Kapital gehabt, um alle Kund:innen, denen man Geld schuldet, zu bezahlen.

Aus der Anmeldung zum Konkursverfahren bei Behörden des US-Bundesstaates New York geht hervor, dass es mindestens 50 Unternehmen bzw. Kund:innen gibt, denen Celsius Network mehr als 5 Millionen Dollar schuldet. Der größte Gläubiger ist Pharos Fund, dem 81 Millionen Dollar geschuldet werden, weitere Schuldner sind Alameda Research von FTX-CEO Sam Bankman-Fried, Covario aus der Schweiz oder Invictus Capital/Covario. Daneben gibt es mehr als eine Million weitere Kund:innen.

Celsius Network sperrt Auszahlungen wegen „extremen Marktbedingungen“

Verkauf an FTX scheiterte

Insgesamt soll der Betrag, den Celsius Network schuldet, mehr als eine Milliarde Dollar betragen. Zwar hätte man auch noch Assets von mehr als einer Milliarde Dollar (der Konkurs betrifft gleich auch mehrere Tochterunternehmen), doch denen, den man Geld schuldet, können damit nicht bedient werden. „Dies ist die richtige Entscheidung für unsere Gemeinschaft und unser Unternehmen“, so Alex Mashinsky, Mitbegründer und CEO von Celsius. „Wir haben ein starkes und erfahrenes Team zusammengestellt, das Celsius durch diesen Prozess führen wird.“

Bis zuletzt hat Mashinsky, der von DeFi-Anhänger:innen stets für die zentralisierte Lending-Plattform kritisiert wurde, versucht, das Unternehmen aus einem Konkursverfahren herauszuhalten. So soll versucht worden sein, das Unternehmen an FTX zu verkaufen. Doch Sam Bankman-Fried dürfte sich lieber für BlockFi entschieden haben – einem Celsius nicht unähnlichem Unternehmen, das finanziell nach dem Krypto-Crash noch besser dasteht.

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