Studie

KSV1870: Insolvenzen im vierten Quartal rasant gestiegen

Symbolbild © Tumisu / Pixabay
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Fast zwei Jahre lang gab es wegen der Corona-Pandemie und der wiederholten Lockdowns in Österreich einen wirtschaftlichen Ausnahmezustand. Dieser hat sich laut einer neuen Analyse des KSV1870 auch auf die Insolvenzen bei Firmen und Privatpersonen gezeigt. Sie sind bei Unternehmen 2020 gegenüber 2019 nämlich um fast ein Viertel gesunken. In diesem Jahr verhielt es sich ähnlich, jedoch hat sich vor allem im vierten Quartal ein rasanter Anstieg bei Insolvenzen gezeigt. Diese bewegen sich damit im Quartalsvergleich allmählich auf das „Vorkrisenniveau“ zurück.

Firmenpleiten wegen auslaufender Staatshilfen

„Wenn man von einer Trendumkehr sprechen möchte, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür. Zwischen Oktober und Dezember 2021 wurden österreichweit 1.234 Firmenpleiten gezählt – das sind 40 Prozent aller diesjährigen Unternehmensinsolvenzen. Dieses Quartalsergebnis entspricht nicht nur etwa 2,5-mal so vielen Fällen wie im Vorjahr, sondern es wurde damit auch das ‚2019er-Niveau‘ erreicht“, erklärt Karl-Heinz Götze, Leiter KSV1870 Insolvenz. Bei Privatinsolvenzen kam etwa ein Drittel der Fälle im vierten Quartal.

KSV1870: Ausfallrisiko während Corona-Krise kaum verschlechtert

Dass die Zahl der Firmenpleiten in Richtung Jahresende steigt, ist laut Götze aufgrund zuletzt auslaufender Staatshilfen wenig überraschend. Hinzu komme, dass Gesundheitskassa und Finanzämter nun wieder Insolvenzanträge stellen. Dem gegenüber stünden Betriebe, die ihre Geschäftslage wesentlich optimistischer einschätzen. Demnach bewerten 65 Prozent der Betriebe ihre eigene Geschäftslage insbesondere im zweiten Halbjahr 2021 zunehmend positiv.

Insolvenzen setzen sich 2022 sukzessive fort

Ebenfalls positiv ist die Lage für Privatpersonen, auch wenn es jetzt mit insgesamt 7.330 Schuldenregulierungsverfahren 2021 wieder eine steigende Tendenz gibt. Denn laut KSV1870 blieb die seit Jahren auf einem hohen Niveau befindliche Zahlungsmoral von Privaten auch heuer erhalten. Darüber hinaus gab es im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger Zahlungsstörungen. „Die Corona-Krise ist in den seltensten Fällen der Grund für nachhaltige Zahlungsschwierigkeiten oder gar einen Privatkonkurs. Die Menschen haben insbesondere während der Pandemie gelernt, mit ihren wirtschaftlichen Möglichkeiten hauszuhalten“, so Ricardo-José Vybiral, CEO von KSV1870.

Corona-Wirtschaftskrise: Das sind die größten Insolvenzen [KW 49]

Der KSV1870 erwartet für das kommende Jahr keinen plötzlich eintretenden Insolvenzausbruch, sondern eine sukzessive Fortsetzung der jüngsten Entwicklung. „Die im vierten Quartal eingesetzte Trendumkehr wird für die Zahl der Firmenpleiten im Jahr 2022 richtungsweisend sein. Es ist davon auszugehen, dass sich das aktuelle Niveau fortsetzen wird“, erklärt Götze. Das Gleiche gelte auch für die Privatinsolvenzen. Unsicherheiten bei diesen Entwicklungen bestehen jedoch weiterhin. Vor allem der unsichere weitere Verlauf der Pandemie könnte Spätfolgen nach sich ziehen.

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