Hipster-Katze

Adieu, Poncho! Abschied von einem der berühmtesten Chatbots

© Poncho
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Poncho, die Hipster-Katze aus Brooklyn, die tausenden Nutzern täglich die aktuelle Wettervorhersage versüßte, muss sich verabschieden. Einer der ältesten und bekanntesten Chatbots hat einen Exit geschafft. Für die Nutzer ist das aber keine gute Nachricht, denn der Dienst wird eingestellt. Der neue Besitzer, die Getränkefirma Dirty Lemon, hat das Team übernommen und will die Text-Messaging-Struktur von Poncho für eigene Services nutzbar machen.

Hmm, „schnitzel pizza“

„Vienna, Austria?“, fragt Poncho vorsichtig nach, wenn man seine Stadt eingibt, um den Wetter-Service zu starten. Die Comic-Katze kennt sich aber schnell aus: „Yes! I once got a schnitzel pizza in Vienna“. Poncho ist berühmt geworden mit putzigen Katzenbildern und markigen Sprüchen. Erst vergangenes Jahr hat das New Yorker Startup der Gründer Greg Leuch und Kuan Huang ein Investment von 2,4 Millionen Euro an Land gezogen.

„Die Übernahme sehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, sagt Barbara Ondrisek zu Trending Topics. Ondrisek hat mit Mica, The Hipster Cat Bot ebenfalls einen Chatbot mit einer süßen Katze entwickelt – Mica gibt Tips für neue Lokale. „Einerseits handelt es sich um einen erfolgreichen Exit, auf der anderen Seite werde ich den hippen Kater aus New York vermissen!“

Nutzerwachstum vorrangig

Offenbar ist es dem Team nicht gelungen, das rasante Nutzerwachstum auch in entsprechenden Umsatz zu verwandeln. „Derzeit fokussiert das Geschäftsmodell auf Sponsored Content. Aber vorrangig ist derzeit das Nutzerwachstum“, sagte Leuch vergangenes Jahr noch zu Trending Topics. Bei Mica ist das ganz ähnlich, erklärt Ondrisek. „Wir haben Affiliate Links, konzentrieren uns aber eher auf das Nutzerwachstum“.

Dass Chatbots generell ein Monetarisierungs-Problem haben, glaubt Ondrisek allerdings nicht. Es sei grundsätzlich schwer, Startup-Ideen zu monetarisieren, egal, ob es sich um Apps, Websites, SAAS oder eben Chatbots handle. Großes Potenzial sieht Wiener Entwicklerin (Chatbots Agency) bei Service Bots und E-Commerce-Bots. Der Autohersteller Kia hat zum Beispiel seine Conversion-Rate durch den Chatbot Kian von 7 Prozent (Website) auf 21 Prozent (Chatbot) heben können.

„Jetzt kommt die richtige Bot-Wachstumsphase“

Auch Maximilian Unger, Partner bei der Wiener Chatbot-Agentur The Ventury und dem Chatbot-Inkubator Elevate sieht in Kundenservice-Bots das größte Potenzial: „Der Markt wächst und wir rutschen erst jetzt in die richtige Wachstumsphase nach dem Hype“. Ondrisek: „Die richtig guten Projekte und Produkte entwickeln sich erst in dieser Phase“. Der Hype habe bei Kunden allerdings zu unrealistischen Erwartungshaltungen geführt. Chatbots sind die neuen Apps, hieß es etwa lange Zeit. „App Use Cases direkt auf Bots zu übertragen, ist allerdings nicht der richtige Weg“, meint Unger.

Wien hat sich seit Beginn des Startup-Hypes 2016 als Hotspot für die neue Technologie etabliert. Mittlerweile hat die Szene aber auch hierzulande erste Opfer zu beklagen. Mit oratio musste erst kürzlich eine bekannte Wiener Chatbot-Schmiede den Betrieb einstellen. „Das Thema Chatbot ist nicht aufgegangen“, erklärte Co-Founder Bernhard Hauser das Aus der Firma. Er glaubt, dass sich Chatbots nur als Add-on von anders monetarisierten Diensten durchsetzen werden.

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