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InflaTech: Tschechische Panzer-Attrappen boomen in Folge des Ukrainekriegs

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Aus der Nähe betrachtet sieht man es natürlich sofort, dass es sich da nicht um echtes Kriegsgerät, sondern um aufblasbare Attrappen handelt. Doch aus der Ferne können die aufgeblasenen Panzer, Flugzeuge und Raketenwerfer dann doch so täuschend echt aussehen, dass der Feind die Kreationen der tschechischen Firma InflaTech aus Bynov nahe der deutschen Grenze für echt hält. Denn Berichten zufolge soll das russische Militär im Ukrainekrieg bereits Unmengen an Rakten bzw. Munition vergeudet haben – im Versuch, die vermeintlichen Waffensysteme zu zerstören.

„Inflatech wurde gegründet, um eine Lücke auf dem Markt für militärische Täuschkörper zu schließen. Die meisten derzeitigen Täuschkörper werden nur zu Übungszwecken verwendet, während unsere Produkte zum Täuschen, Ablenken, Verbergen und Schützen konzipiert sind“, heißt es aus dem Unternehmen. Man sei ein  Team mit über 10 Jahren Erfahrung in der Entwicklung und Herstellung von Täuschkörpern. „Unsere Produkte wurden in enger Zusammenarbeit mit den Streitkräften getestet und entwickelt.“

Zwar will das Unternehmen – vielleicht aus Gründen der Vertraulichkeit – nicht verraten, wer die Kunden sind und ob etwa das ukrainische Militär beliefert wird. Jedenfalls wurde am Montag aber mitgeteilt, dass InflaTech die Produktion seit Beginn des Ukrainekriegs wegen der starken Nachfrage um 100 Prozent hochgefahren hat. Drei Dutzend Mitarbeiter:innen würden aktuell etwa 30 bis 40 der aufblasbaren Täuschkörper produzieren. Man würde jedenfalls an Regierungen auf der ganzen Welt und nicht nur in Europa verkaufen.

Himars, Abrams und Su-30 als Attrappen

Im Angebot sind jedenfalls Nachbildungen von US-amerikanischen Waffenssystemen wie Himars (Raketenwerfer) und Abrams (Kampfpanzer), pro Stück verlangt die tschechische Firma zwischen 10.000 und 100.000 Dollar. Das klingt viel, ist aber oft deutlich weniger als die russischen Raketen, die offenbar eingesetzt werden, um die Attrappen zu zerstören. Werden Nachbildungen neuer Waffensysteme angefragt, könne man in etwa zwei Wochen eine aufblasbare Attrappe liefern. In Videos sind auch aufblasbare Attrappen zu sehen, die die russischen Kampfflugzeuge Suchoi Su-30 oder M60-Kampfpanzer aus aus US-amerikanischer Produktion nachempfinden.

InflaTech zufolge sind die Täuschkörper je nach Größe in bis zu einer halben Stunde aufgestellt und wiegen im Schnitt nur 60 Kilo – sind also sehr mobil und können auch in schwierigem Gelände transportiert werden. Werbevideos der Firma zufolge reicht eine Person, um die Attrappen aufzustellen. Das Besondere ist auch, dass die Attrappen thermische bzw. Radar-Signaturen haben und mittels Radarsignatur Radar-Reflexionskomponenten „selbst moderne“ Überwachungssysteme täuschen können, heißt es aus dem Unternehmen.

Wie berichtet ist der größte Krieg in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg natürlich auch ein Treiber für Unternehmen aus dem Military- und Defense-Bereich. Auch einige Startups, etwa mit Drohnen, profitieren davon wie berichtet.

Ukraine-Krieg treibt Europas MilitaryTech- und DefenseTech-Startups voran

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