Interview

Microsoft-Österreich-Chefin: „KI-Entwickler sind stets gefragt“

Benjamin Ruschin (WeAreDevelopers) und Dorothee Ritz (Microsoft Österreich). © Microsoft / APA-Fotoservice / Hinterramskogler
Benjamin Ruschin (WeAreDevelopers) und Dorothee Ritz (Microsoft Österreich). © Microsoft / APA-Fotoservice / Hinterramskogler

Entwickler sind in Österreich gefragte Mitarbeiter, und beim Zukunftsthema Künstliche Intelligenz sind sie es umso mehr. Anfang Dezember ist für AI-Entwickler und alle jene, die nach ihnen suchen, der AI Congress in der Wiener Hofburg ein Pflichttermin. Das dort überdurchschnittlich viele Microsoft-Sprecher auf der Bühne zu sehen sein werden, ist kein Zufall. Denn die Österreich-Tochter des Software-Giganten ist eine Kooperation mit den Veranstaltern von WeAreDevelopers eingegangen.

Trending Topics hat Dorothee Ritz, General Manager Microsoft Österreich, und Benjamin Ruschin, Mitgründer und Geschäftsführer bei WeAreDevelopers, zu der Partnerschaft befragt und außerdem darüber gesprochen, wie AI als Umsatztreiber für Microsoft funktioniert und welche weiteren Schwerpunkte WeAreDevelopers setzen wird.

WAD und Microsoft sind eine enge Kooperation beim AI Congress eingegangen.  Wie sieht diese im Detail aus?

Benjamin Ruschin: Microsoft engagiert sich stark im Bereich Künstliche Intelligenz und weist eine jahrzehntelange Expertise auf – in der Forschung rund um KI und auch was die Anwendungen betrifft. Deshalb freuen wir uns sehr, sie als Partner an Board zu haben. Beim AI Congress, der Anfang Dezember in Wien stattfinden wird, unterstützen sie uns vor allem mit hochrangigen, internationalen Speakern und spannendem KI-Content, der vor Ort präsentiert wird.

Dorothee Ritz: WeAreDevelopers hat ein herausragendes Standing innerhalb der Developer-Community, die eine enorm wichtige Bezugsgruppe für Microsoft darstellt. Wir sind wiederum mit vielen Kunden und Partnern in Kontakt, die sich brennend für das Thema künstliche Intelligenz interessieren und gerne ihr Geschäftsmodell in diese Richtung entwickeln möchten. Hierfür fehlt es aber oftmals an Inspiration und Best-Practice-Beispielen. Durch unsere Zusammenarbeit können wir wichtige Synergien nutzen und uns gegenseitig unterstützen. Das Teilen von Wissen und Erfahrungen ist der Schlüssel, um Technologien bestmöglich zu nutzen und mit WeAreDevelopers haben wir eine Plattform dafür, Impulse zu geben, aber auch von anderen inspiriert zu werden.

Ist die Partnerschaft exklusiv – wenn ja, wie sind dann andere Unternehmen bei der Konferenz integriert?

Ruschin: Nein, die Partnerschaft ist nicht exklusiv und wir arbeiten mit mehreren Partnern zusammen. Microsoft war bereits bei der letzten Konferenz im Mai 2018 Partner von WeAreDevelopers, dies hat super funktioniert. Deshalb war es uns wichtig, die Zusammenarbeit mit Microsoft zu intensivieren. Wir sind stolz, ein so erfahrenes Unternehmen an unserer Seite zu wissen.

In welchen Business-Bereichen ist AI für Microsoft bereits wesentlicher Umsatztreiber?

Ritz: Microsoft nutzt künstliche Intelligenz, um all seine Produkte und Dienstleistungen, von Windows und Office bis Cloud und Enterprise, weiterzuentwickeln und stetig zu verbessern. Weiters stellen wir unsere KI-Lösungen Entwicklern und Unternehmen zur Verfügung, um ihre eigenen KI-basierten Produkte zu entwickeln. Damit trägt Microsoft wesentlich zur Demokratisierung von künstlicher Intelligenz bei.

Für unseren Geschäftsbereich Cloud und Enterprise ist KI ein besonders wichtiger Baustein. Denn Machine-Learning-Modelle können besonders einfach in der Cloud trainiert und bereitgestellt werden. Je mehr Daten man dafür hat, desto besser kann man die Modelle trainieren und testen. Zwecks Skalierung und Verfügbarkeit kommen die Daten in die Cloud (z.B. LogFiles von Maschinen, Bilder, Videos).

Gibt es bereits Beispiele in Österreich, wo Unternehmen Microsofts AI-Lösungen bereits aktiv einsetzen?

Ritz: Laut einer aktuellen Studie von Microsoft und EY planen oder experimentieren 81 Prozent der österreichischen Unternehmen zwar mit künstlicher Intelligenz, aber nur fünf Prozent sind heute bereits auf einem fortgeschrittenen Level. In Europa gibt es jedoch bereits beeindruckende Beispiele: Anheuser-Busch InBev, die weltweit größte Brauerei aus Belgien nutzt beispielsweise KI um die Verfügbarkeit und Kosten von Gerste besser vorhersagen zu können: Durch die neue Technologie kann der Hersteller von Kultmarken wie Budweiser, Corona oder Stella Artois wichtige Informationen zur Bewässerung und Bodenzusammensetzung ihrer weltweiten Gerstenfelder gewinnen. Diese Informationen werden an Landwirte weiteregegeben, damit sie besser bestimmen können, wann sie Saatgut anbauen und wie viel Dünger sie verwenden sollten. Das schützt wiederum die Umwelt und sorgt für maximale Nachhaltigkeit.

WeAreDevelopers-Konferenzen sind für Unternehmen auch für Recruiting interessant. Sucht Microsoft in Österreich dezidiert AI-Entwickler?

Ritz: KI-Entwickler sind stets gefragt und werden es zukünftig immer mehr. Und auch unter unseren Kunden und Partner steigt die Nachfrage stetig an. Ein großes und starkes Netzwerk wird in vielen Bereichen immer wichtiger und WAD bietet hierfür die optimale Plattform.

AI ist ein bereits überstrapaziertes Buzzword. Was machte echte AI für Sie aus?

Ritz: Künstliche Intelligenz ist eine disruptive Technologie, die sämtliche Branchen und Geschäftsmodelle grundlegend verändern wird. Das Thema beflügelt derzeit die Phantasien vieler am Markt und wie bei jedem Hype-Thema gibt es dabei auch übersteigerte Ängste, wie etwa die um die Zukunft der Arbeit, denen man sorgsam begegnen muss. Künstliche Intelligenz versteht die Bedeutung von Daten und kann daraus Vorhersagen ableiten. Sie ist die nächste Revolution in der Software-Technologie. Wir sehen in ihr v.a. ein Tool für Menschen und die große Chance, Menschen durch intelligente Technologien zu unterstützen.

Wird es von WAD weitere Konferenzen mit Fokus-Themen wie Blockchain, IoT etc. geben?

Ruschin: Den WeAreDevelopers World Congress wird es natürlich weiterhin geben. Er findet nächstes Jahr am 6. und 7. Juni in Berlin statt und wird, wie gewohnt, einem breiten Spektrum an Developer-spezifischen Themen gewidmet sein, u.a. Security, Autonomous Driving,  KI, Blockchain, IoT und VR/AR. Wir sind sehr stolz, auch 2019 wieder internationale Top-Speaker der Developer-Szene, diesmal mit Platz für 10.000 Entwickler und IT- Spezialisten, präsentieren zu können.

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